In neun Tagen beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien, und weltweit bereiten sich die Fans darauf vor, ihr Team nach Leibeskräften zu unterstützen. Besonders beliebt sind wie immer Perücken in den Farben der Teams – wie die Verkaufszahlen chinesischer Fanartikelhersteller eindrucksvoll beweisen.

"Dank der WM sind unsere Bestellungen für Fanperücken allein in den letzten zwei Monaten um 20 Prozent gestiegen", sagte Liang Xiaopeng, Sprecher der Jifa-Gruppe, einem Unternehmen aus Jimo (Provinz Shandong), das Perücken und Kleidung herstellt. In der Fabrikhalle des 60 Jahre alten Unternehmens sieht es derzeit aus wie auf einer Gartenschau – bunte Farben, wohin man auch blickt. "Die Perücken haben die Farben der Nationalteams. Diese brasilianische Perücke hier wird aus drei Schichten zusammengesetzt – erst blau, dann gelb und dann grün", sagte Liang.

Das Unternehmen produziert insgesamt mehr als 200 verschiedene Spaßperücken, die Hälfte davon wird von Jifa selbst entworfen. Der Rest werde in Übereinstimmung mit den Zollbestimmungen des Landes des jeweiligen Auftraggebers gefertigt, so Liang. Außer für Sportereignisse stellt das Unternehmen auch noch Perücken für andere Feste her, die sich zum Beispiel an Halloween oder Fasching besonders gut verkaufen.

Laut Liang verkaufe das Unternehmen jährlich über 150.000 Perücken, wovon etwa 20 bis 30.000 Spaßperücken seien. In diesem Jahr werden es wohl eher 50.000 werden, da in Jahren mit Großereignissen wie der WM besonders viele Perücken verkauft würden, erklärte Liang. Um die große Nachfrage zu befriedigen, arbeiten bei Jifa derzeit 2000 Arbeiter rund um die Uhr.

Jifa-Perücken werden hauptsächlich in den USA und Europa verkauft. Der durchschnittliche Verkaufspreis liegt zwischen 14 und 22 Euro – für Perücken aus Kunststoff, wie etwa die Spaßperücken –, erklärte Produktionsmanager Sun Yongwei. Echthaarperücken könnten hingegen mehrere hundert Euro kosten.

Die Jifa-Gruppe hat mit ihren Perücken letztes Jahr im Ausland einen Umsatz von 3,7 Millionen Euro erzielt. Insbesondere bei Herrentoupets hält das Unternehmen einen Anteil etwa zwei Drittel des weltweiten Marktes.