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01. 07. 2014 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Kleine Waren, große Chancen

Schlagwörter: Zhejiang Yiwu Handel

Neue Verbindung: Ein Güterzug startet am 20. Januar vom Westbahnhof in Yiwu (Provinz Zhejiang) nach Zentralasien und Europa.



Vorstoß in ausländische Märkte: Chen Yu, Chef einer Handelsfirma aus Yiwu, im Gespräch mit Geschäftsleuten aus dem Iran


Verkäufer, die durch die Straßen von Yiwu, einer Kleinstadt in der Provinz Zhejiang, laufen und dabei ihre Waren anbieten, gehören ein für allemal der Geschichte an.

Yiwu hat sich in ein international bekanntes Zentrum für den Handel mit Kleinwaren entwickelt. Seine Bevölkerung ist Ausdruck einer immer kleiner werdenden Welt. 13.000 ausländische Geschäftsleute leben hier dauerhaft, 2013 strömten täglich mehr als 200.000 Pendler in die Stadt. Mehr als 170 verschiedene Kleinwaren wurden 2013 von hier in 219 Länder und Regionen exportiert. Der Bruttowert von Im- und Exporten belief sich auf 18,61 Milliarden Dollar. Das einzige, was in Yiwu nicht sinkt, scheinen die Profite zu sein.

Logistikkanäle

Ein starkes Logistiknetzwerk war der Grundstein für Yiwus Entwicklung. Um den Export der Waren zu erleichtern, setzte sich die lokale Regierung für den Aufbau eines internationalen Logistiksystems, das Straßen, Luft- und Seewege umfasst, ein.

"Die Fracht wurde zunächst auf Lastern nach Ningbo, eine Hafenstadt in Zhejiang, transportiert, dann in einen russischen Hafen verschifft und zum Schluss per Zug nach Alma-Ata gebracht", erklärt Barker, ein kasachischer Geschäftsmann, der Waren von Yiwu nach Kasachstan liefert. "Das dauerte rund 45 Tage, die Frachtkosten für einen 40 Feet High Cube Container konnten bis zu 8000 Dollar betragen."

Durch die Förderung des internationalen und multimodalen Transport- und Zolltransits in Yiwu dauert der Warentransport bis zum Alataw-Pass im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang an der Grenze zu Kasachstan nur noch fünf Tage, nach 12 Tagen können die Waren in den Verkauf gehen. Die Frachtgebühren sind auf 5500 Dollar für einen 40 Feet High Cube Container gesunken.

Am 23. April 2013 veröffentlichte der Zoll von Yiwu, die einzige chinesische Zollbehörde auf Kreisebene, eine Zolltransitstrategie für den Schienentransport, um den Export von Kleinwaren nach Zentralasien zu erleichtern. "Nach der Verzollung der Waren in Yiwu kommt die Fracht schon innerhalb von fünf Tagen am Alataw-Pass an", erklärte Shao Hongbin, stellvertretender Zollchef in Yiwu.

Der Zolltransit für den Schienenverkehr gilt für Kleinwaren, die nach Eurasien exportiert werden. "Es ist wirtschaftlicher und effizienter, Waren in Yiwu zu verzollen, sie auf der Zugstrecke von Lanzhou nach Xinjiang zum Alataw-Pass zu transportieren und sie dann zu exportieren", so Shao. Diese Vorzugspolitik werde Yiwu dabei helfen, seine Rolle auf dem Warenmarkt weiter zu vergrößern.

Es gibt nun neue Straßen, sie verbinden den Alataw-Pass und Khorgos in Xinjiang mit Russland und Zentralasien und führen von Manzhouli in der Provinz Heilongjiang nach Russland. Das hat Unternehmen aus Taizhou und Wenzhou (Provinz Zhejiang) sowie Wuxi (Provinz Jiangsu) dazu bewogen, ihre Ausfuhranmeldungen in Yiwu zu machen.

Die Exporte aus Yiwu nach Zentralasien erreichten im April einen Wert von 6,86 Milionen Dollar, das 32,3–fache des Vorjahreszeitraums. Während der ersten vier Monate dieses Jahres fertigte Yiwu 1410 Standardcontainer über den Alataw-Pass und Khorgos ab. Die Strecke wird im August bis nach Europa erweitert.

Yiwu verfügt auch über einen Binnenhafen, der im Oktober 2011 in Betrieb ging. Ein Faktor, der dazu geführt hat, dass sich bislang mehr als 250 internationale Spediteure und Unternehmen, die mit Warenlieferungen, Verzollungen, Ex- und Importen zu tun haben, hier angesiedelt haben.

Seit die Strecke Yiwu-Beilun als kombinierte See- und Schienenroute im Oktober 2013 eröffnet wurde, ist der Transport von Kleinwaren aus Ningbo nach Zentralasien und Europa einfacher geworden.

Außerdem ist der im Bau befindliche Flughafen von Yiwu seit Oktober 2007 teilweise geöffnet, eine Personenluftverkehrsverbindung zwischen Yiwu und Hongkong ist eingerichtet worden.

Hohe Effizienz

Noch vor dem Bau internationaler Zugverbindungen hat der Zoll in Yiwu papierlose Zollerklärungen eingeführt.

"Früher mussten Firmen komplizierte Zollerklärungen und Abfertigungsprozeduren durchlaufen. Statt zwischen Yiwu und anderen Häfen, zwischen Unternehmen und Zollbehörde hin- und herzupendeln, reichen nun ein paar Mausklicks", erklärt Ding Lanfang, der seit fast 20 Jahren mit Luxusgeschirr handelt.

Die papierlose Revolution hat die Personalkosten bei Logistikunternehmen und Zollbehörden deutlich gesenkt, die Rund-um-die-Uhr-Zollabfertigung hat die Effizienz gesteigert. Nach Angaben des Zolls in Yiwu werden 99 Prozent der Ausfuhrerklärungen automatisch geprüft und bewilligt, Unternehmen können 6 Millionen Yuan Versandkosten sparen.

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Quelle: Beijing Rundschau

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