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10. 07. 2014 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Huawei-Gründer: "Die USA wollen Chinas Aufstieg verhindern"

Schlagwörter: Huawei-Gründer USA China Ren Zhengfei

Bei seinem ersten Interview überhaupt mit der chinesischen Presse hat Ren Zhengfei, der Gründer des chinesischen Telekommunikations- und Technologieriesen Huawei, gesagt, dass die Vereinigten Staaten unbedingt verhindern wollen, dass China noch stärker wird.

Die Firma Huawei ist inzwischen der größte Hersteller von Telekommunikationstechnologie weltweit. Das Unternehmen hat seinen Sitz in der südchinesischen Metropole Shenzhen, und sein Gründer Ren Zhengfei wird beim Forbes Magazin auf Platz 193 der reichsten Chinesen geführt. Das geschätzte Privatvermögen Rens liegt laut Forbes bei knapp 680 Millionen Euro.

In den USA hatte Huawei in den letzten Jahren immer wieder Probleme. Amerikanische Sicherheitsbehörden brachten allerlei Vorwürfe gegen das chinesischen Unternehmen vor, behaupteten, das Telekom-Equipment der Firma sei so designt, dass es der chinesischen Regierung und Armee unbefugten Zutritt zu amerikanischen Daten verschaffen könne. Die Tatsache, dass Unternehmenschef Ren selbst Anfang der 80er Jahre als Ingenieur bei der chinesischen Armee tätig war, führten die US-Behörden noch als "Beweis" für diese Anschuldigungen an.

"Je stärker China wird, desto härter werden die USA zuschlagen", sagte Ren bei einer internen Preisverleihung Huaweis vor der anwesenden Presse. "Huawei selbst ist gar nicht das Ziel dieser Angriffe der USA – das Ziel ist China. Die USA wollen nicht, dass China stärker wird. Und das ist auch der Grund, warum sie nach Möglichkeiten suchen, China auszubremsen. Ich denke, dass Huaweis Aussichten auf dem amerikanischen Markt schwierig sind – wie schwierig genau, wissen wir nicht, aber wir müssen versuchen, diese Probleme zu überwinden."

Ren sagte auch, dass Huawei inzwischen 40.000 ausländische Mitarbeiter beschäftige.

"Wir sind zuallererst ein chinesisches Unternehmen. Die Unterstützung der Kommunistischen Partei Chinas und die Liebe zum Vaterland gelten für uns als die Voraussetzungen", sagte Ren. "Wenn wir aber chinesische Mitarbeiter ins Ausland entsenden, dann erwarten wir, dass sich unsere Mitarbeiter an die dort geltenden Regeln, Gesetze und Moralvorstellungen halten. Wir haben auch ein Rechtskomitee und ein demokratisch gewähltes Ethikkomitee, deren Aufgabe es ist, die Aktivitäten unserer Mitarbeiter im Ausland in Bezug auf ihre Gesetzeskonformität hin zu überwachen. Natürlich erwarten wir auch, dass unsere ausländischen Mitarbeiter die Regeln und Moralvorstellungen Chinas beachten. Sie sollten China zumindest kennen und seine Standpunkte verstehen."

Ren betonte, dass Huawei eine chinesische Firma sei, die gerade ein internationales Funktionsmodell übernommen habe. "Wir sind ein globales Unternehmen. Wer auch immer weltweit den besten Job dabei macht, der soll das Unternehmen führen." Huaweis Unternehmenskultur sei es, "den Kunden zu dienen, um sie zu kämpfen und ihr Geld zu verdienen", so Ren weiter, wobei die Führungstheorie von Chinas alter Kultur und der KP Chinas stamme, deren Hauptforderung "dem Volk dienen" laute.

"Wenn wir das Geld der Leute haben wollen, dann müssen wir ihnen unseren besten Service anbieten. Warum sollte man die Leute nicht gut behandeln, wenn man ihr Geld haben will? Das ist die Leistung, die wir bringen müssen – nicht mehr und nicht weniger", sagte Ren, der auch die Bildungssysteme Chinas und der USA miteinander verglich. "Wenn Kinder in den USA oder Großbritannien zur Schule gehen, dann lernen sie dort, das große Ganze zu verstehen, die Weltgeschichte und wie man zu einem Anführer wird und auftreten muss in der Welt, um Geld zu verdienen. In China kriegen sie beigebracht, wie sie zu guten Ingenieuren werden. Warum also sind wir nicht innovativ genug? Weil wir keine globalen Anführer, sondern einfache Ingenieure sein wollen – und was Ingenieure tun, ist Imitation", sagte Ren.

Der Huawei-Gründer denkt, dass das Unternehmen sich selbst der größte Konkurrent sei. "Das größte Problem für uns sind wir selbst. Das einzige, was uns aufhalten könnte, ist die Korruption in unseren eigenen Reihen."

Sun Yafang mag die Vorstandsvorsitzende von Huawei sein, doch Ren ist nach wie vor der mächtigste Mann im Unternehmen – und das, obwohl er nur 1,4 Prozent der Huawei-Aktien hält.

Der 70-Jährige war vor kurzem von den Medien gefragt worden, wer seine Nachfolge im Konzern antreten wird. Ren soll gesagt haben, dass seine Familie auf keinen Fall das Unternehmen erben werde.

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Quelle: german.china.org.cn

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