Home Aktuelles
Multimedia
Service
Themenarchiv
Community
Home>Wirtschaft Schriftgröße: klein mittel groß
09. 08. 2014 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Hongkong: Noch immer ein Shoppingparadies für Touristen vom Festland?

Schlagwörter: Weniger Umsätze Einzelhandel Hongkong Festland

Es ist ein ungewöhnliches Phänomen: Im Juli 2014 sind die Einzelhandelsumsätze in Hongkong, dem "Shoppingparadies" für chinesische Festlandtouristen, den fünften Monat hintereinander gesunken. Festlandchinesen können seit 2003 frei nach Hongkong einreisen, seither hatten sich die Einzelhandelsumsätze um das 2,5-fache erhöht. Wird 2014 zum Wendepunkt?

Einkaufen gehen – für chinesische Festlandtouristen, die nach Hongkong reisen, ist eine Shoppingtour das Highlight schlechthin. In den letzten Jahren haben die Touristen vom Festland in Hongkong (HK) durchschnittlich 70 Prozent ihrer Reisekasse fürs Shopping ausgegeben.

Im letzten Jahr war das Einzelhandelsvolumen in HK um 11 Prozent – die Medien bezeichneten 2013 daraufhin schon als "den Gipfel des Einzelhandels". Doch seit März 2014 gehen die Verkäufe kontinuierlich zurück. Die Verkäufe von Luxusgütern litten besonders stark: Laut dem Hongkonger Statistikbüro sei der Verkauf von Juwelen, Uhren und teuren Geschenkartikeln allein im Juni um 28,2 Prozent zurückgegangen.

Die Hongkonger Medien haben mehrere mögliche Erklärungen für den Rückgang. Eine davon lautet, dass sich die Konsumstruktur der Festlandtouristen geändert habe: statt teurer Luxusprodukte bevorzugten sie nun günstige Schnäppchen. Des Weiteren könnten die geringen Luxusartikelverkäufe auch auf die Anti-Korruptionsmaßnahmen der Regierung zurückzuführen sein. Ein noch besserer Grund ist aber vielleicht der, dass die südchinesische Metropole dem großen Touristenandrang nicht standhalten kann, da sich beispielsweise die Anzahl der Hotelzimmer und Nahverkehrsmittel nicht entsprechend mitentwickelt habe. Dieser Meinung sind zumindest viele Hongkonger Geschäftsleute.

2013 besuchten 40,7 Millionen Festlandtouristen HK, davon waren 27 Millionen individuell Reisende – 18 Prozent mehr, als im vorangegangenen Jahr. Mehr Touristen, nicht genug Zimmer – das ist das Dilemma, mit welchem die Hongkonger Tourismusindustrie wohl auch in nächster Zukunft zu kämpfen haben wird.

Die Bürger Hongkongs sind für ihre Flexibilität und Effizienz bekannt. Angehörige aller Schichten sind über den Einzelhandelsrückgang besorgt und haben schon viele Lösungsvorschläge gemacht. Einige dieser Vorschläge, wie zum Beispiel ein Einkaufszentrum direkt an der Grenze zum Festland, stecken aber immer noch in der Diskussionsphase. Sicher ist nur, dass viele der Probleme der Hongkonger Tourismusindustrie auf verschiedene politische Maßnahmen und Kampagnen zurückgeführt werden können. Solange Hongkong durch eine allgemeine Politisierung gelähmt wird, können die Probleme in den Bereichen Tourismus und Einzelhandel nicht gelöst werden. Die Leidtragenden werden in diesem Fall die Bürger der Stadt sein.

Folgen Sie German.china.org.cn auf Twitter und Facebook und diskutieren Sie mit!

Quelle: german.china.org.cn

   Google+

Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur

Kommentar schreiben
Kommentar
Ihr Name
Kommentare
Keine Kommentare.
mehr