Fast 10.000 Beamte der Regierung Shanghais benutzen nun abhörsichere Mobiltelefone und Smartphones eines lokalen Herstellers. Die Offiziellen waren dazu aufgefordert worden, die Krypto-Smartphones zu benutzen, um Sicherheitslücken und den Verlust wichtiger Daten zu vermeiden.

Die Aufforderung erfolgte im Zusammenhang mit einer Sicherheitslücke, die bei Produkten der US-Firma Apple aufgespürt worden war und die es ausländischen Nachrichtendiensten ermöglichen könnte, auf Daten wie Fotos, besuchte Internetseiten und GPS-Daten eines iPhone-Nutzers zuzugreifen. Die Entdeckung der Sicherheitslücke hat viele Nutzer von Apple-Produkten verunsichert und besonders unter Regierungsoffiziellen Besorgnis erregt.

"Wir haben fast 10.000 Smartphones an Regierungsangestellte in Shanghai verkauft, auch an das Parteikomitee der Stadt", sagte Li Zhuyi, der Sprecher von Coolpad (Shanghai), am Sonntag gegenüber der Global Times.

Die Firma Coolpad hatte vor kurzem ihr erstes 4G-Smartphone mit einer von der Regierung geprüften und genehmigten Verschlüsselungsfunktion auf den Markt gebracht. Der Preis des Geräts liegt bei 1990 Yuan (240 Euro).

"Unsere Abteilung musste schon vor drei Jahren komplett zum Coolpad Smartphone wechseln, da wir bei unserer Arbeit häufig mit Dingen zu tun haben, die der Geheimhaltung unterliegen", sagte ein Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes, der bei der Stadtregierung von Shanghai arbeitet, der Global Times.

Das Mobiltelefon verfügt über einen roten Button auf dem Display, und durch ein Drücken dieses Buttons wechselt das Telefon in den verschlüsselten Betriebsmodus. In diesem Modus kann das Telefon weder abgehört noch geortet werden. Auch Apps, die sich sonst Zugang zu den gespeicherten Kontakten, Nachrichten und Anruferlisten (Verbindungsprotokolle), werden mit dieser Funktion geblockt. Die Southern Weekly schätzt, dass es allein in Shanghai 150.000 Beamte und Bedienstete von Behörden gibt, die ein solches Handy von Berufs wegen nutzen müssten. Die Coolpad Smartphones werden in Beijing, Shenzhen und anderen Städten verkauft.

Insgesamt 22 Mobiltelefonmarken, darunter Coolpad, Huawei und Hisense, haben die seit November 2013 vom Büro für die Sicherheit kommerzieller Codes vorgeschriebene Überprüfung der Passwortsicherheit bestanden.