China und Russland haben gestern in Ostsibirien mit dem Bau einer gemeinsamen Erdgaspipeline begonnen, mit der der zwischen beiden Ländern unterschriebene Erdgasversorgungsvertrag implementiert werden soll.

Zhang Gaoli, der stellvertretende chinesische Ministerpräsident, flog am Sonntagabend von Moskau nach Jakutsk, Hauptstadt der russischen Republik Sacha (Jakutien), um an der Zeremonie zum Baubeginn des russischen Teilstücks der östlichen China-Russland-Erdgaspipeline teilzunehmen.

Der russische Präsident Vladimir Putin hat auch an der Zeremonie zum Baubeginn teilgenommen.

Zhangs Teilnahme an der Zeremonie spiegelt die hohe Bedeutung, die die chinesische Regierung der umfassenden strategischen Partnerschaft mit Russland beimisst sowie ihren Willen, die bilaterale Kooperation auf weitere Bereiche und höhere Ebenen auszuweiten, wider.

Die Schweißarbeiten für den russischen Teil der Pipeline, die von russischer Seite "Siberia Power" genannt wird, haben am Montag beginnen.

Laut dem Vertrag, der im Mai im Beisein des chinesischen Präsidenten Xi Jinping und des russischen Präsidenten Vladimir Putin bei deren Treffen in Shanghai unterschrieben wurde, wird die Pipeline ab 2018 jedes Jahr 38 Milliarden Kubikmeter Erdgas nach China leiten, und das für einen Zeitraum von 30 Jahren.

Bei Gazprom, dem russischen Stakeholder an der Pipeline, geht man davon aus, dass die Investitionen in das Projekt 5 Milliarden US-Dollar (3,8 Mrd. Euro) überschreiten könnten.

Alexey Miller, der Vorstandsvorsitzende von Gazprom, sagte am Samstag, dass der Erdgasversorgungsvertrag einen guten Startpunkt für die bilaterale Kooperation im Bereich Erdgas darstelle.

Auf russischer Seite arbeite man bereits an der Umsetzung des von Präsident Putin und Präsident Xi erreichten Konsens, und man werde zweifelsohne auch die geplante Westroute der Pipeline fertig stellen und über sie Gas nach China exportieren, so Miller.

Der Beginn der Bauarbeiten an der Ostroute der chinesisch-russischen Gaspipeline bedeutet für die Implementierung des von Xi und Putin erreichten Konsens einen großen Schritt nach vorne.

Der russische Teil der Pipeline wird über eine Entfernung von fast 4.000 Kilometern die sibirischen Gasfelder Kovyktin und Chayandin mit der ostrussischen Hafenstadt Vladivostok verbinden.

Zhang hatte Moskau besucht, um an dem 11. Treffen des chinesisch-russischen Energiekooperationskomitees teilzunehmen, dessen Vorsitz er gemeinsam mit dem stellvertretenden russischen Premierminister Arkady Dvorkovich übernahm.