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25. 09. 2014 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Korruptions-Kampf verdirbt Krabben-Geschäft

Schlagwörter: Korruptions-Kampf verdirbt Krabben-Geschäft

Herbst ist in China Krabben-Zeit. Doch das Geschäft mit den begehrten Krustentieren läuft in diesem Jahr nicht wie gewünscht. Eine Regierungskampagne schlägt den Gourmets auf den Magen.

Es war bisher alles andere als ein einfaches Jahr für Wang Qiang, der in Beijings Hepingli-Wohnviertel seit über zehn Jahren Krabben verkauft, einschließlich der berühmten "Hairy Crab" vom Yangchenghu, einem See in der Provinz Jiangsu. Während der letzten Krabbensaison, die traditionellerweise vom Mondfest anfangs September bis zum darauffolgenden März oder April dauert, verkaufte Wang mehr als 250 Kilogramm seiner teuren Krabben und verdiente so gegen 50.000 Yuan (6300 Euro).

Am Dienstag hat Wang seine erste Lieferung Yangcheng-Krabben erhalten. Obwohl die diesjährige Saison gerade erst begonnen hat, rechnet der Krabbenhändler mit einem schlechten Jahr: "Ich befürchte, dass die Verkäufe in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr um mehr als die Hälfte zurückgehen werden." Als Grund nennt Wang die laufende Antikorruptionskampagne der Partei. Viele seiner Kunden würden die teuren Krabben nicht für sich selbst kaufen, sondern verschenken. Infolge der Regierungskampagne habe die Nachfrage nach seinen Krabben jedoch stark nachgelassen. Es gäbe nur noch sehr wenige Käufer.

Die Kommunistische Partei Chinas hat die Antikorruptionskampagne an ihrem 18. Parteikongress im Jahr 2012 beschlossen. Der Kampagne sind seither bereits eine ganze Reihe hoher Funktionäre zum Opfer gefallen. Luxus-Restaurants und die Hersteller von exquisiten Mondkuchen leiden seit Beginn der Kampagne ebenfalls unter rückläufigen Verkaufszahlen.

Auch im Beijinger Stadtteil Chaoyang, in dem das Finanzviertel angesiedelt ist, läuft das Geschäft mit den behaarten Krustentieren in diesem Jahr nicht wie gewünscht, bestätigt Huang Hua, die wie Wang Qiang Krabben aus dem Yangchenghu verkauft. In Huangs Geschäft können Kunden jeweils vor Beginn der Krabbensaison Geschenkgutscheine im Wert von mehreren Hundert Yuan für ihre Verwandten oder Freunde kaufen. In diesem Jahr habe sie jedoch noch nicht einen einzigen Gutschein verkauft, sagt Huang sorgenvoll. Auch sie gibt die Antikorruptionskampagne der Regierung als Grund für das schleppende Geschäft an. In die Zukunft schaut sie nicht sehr optimistisch: "Mir bereitet die Bezahlung unserer Ladenmiete Sorgen, weil wir schon eine Weile rote Zahlen schreiben."

Auch online hat die Nachfrage nach den begehrten Krustentieren in diesem Jahr deutlich nachgelassen. Lan Qin, die Yangcheng-Krabben auf Taobao verkauft, will keine Zahlen nennen, bestätigt aber, dass auch ihr Geschäft rückläufig ist. "Wir haben die Gültigkeitsdauer der Gutscheine verlängert", erklärt Lan. Bis anhin seien die Gutscheine immer nur für eine Saison gültig gewesen, neu aber würden sie unendlich gelten.

Wang Qiang im Hepingli-Wohnviertel versuchts mit einer Preisreduktion. Statt 100 Yuan kostet bei ihm eine 200 Gramm schwere Krabbe in diesem Jahr nur 80 Yuan. "Ich weiß nicht, ob es funktionieren wird. Es sieht aber ganz danach aus, als ob die guten alten Zeiten endgültig vorbei wären."

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Quelle: german.china.org.cn

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