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26. 09. 2014 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Senioren-Industrie steckt noch in den Kinderschuhen

Schlagwörter: Senioren-Industrie

Rund ein Viertel aller Senioren wird im Jahr 2050 in China leben. Das Geschäft mit dem Alter steht in der Volksrepublik vor einem noch nie dagewesenen Boom. Damit sich die Senioren-Industrie aber richtig entfalten kann, muss noch einiges getan werden.

Allein in diesem Jahr wird der Markt für grundlegende Dienstleistungen und Produkte für die alternde Bevölkerung in China auf vier Billionen Yuan (508 Milliarden Euro) oder acht Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) geschätzt. Im Jahr 2050 soll der Anteil der Senioren-Industrie am chinesischen BIP bereits 33 Prozent betragen. Dies geht aus einer Untersuchung des China National Committee on Aging hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurde.

Dem Bericht zufolge wird im Jahr 2050 rund ein Viertel aller alter Menschen der Welt in China leben. Der Wert der Produkte und der Dienstleistungen, die diese Senioren benötigen, wird auf 106 Billionen Yuan (13,5 Billionen Euro) pro Jahr geschätzt. "Die Boomphase der Senioren-Industrie hat begonnen", sagt Wu Yushao, der Vizedirektor des China National Committee on Aging und einer der Hauptautoren des Berichts. "Die Senioren-Industrie ist eine der neuen, vielversprechenden Industrien in China."

"Der Hauptgrund für den Boom ist die wachsende Zahl der älteren Menschen", erklärt Wu. Im vergangenen Jahr betrug der Anteil der über 60-Jährigen an Chinas Gesamtbevölkerung knapp 15 Prozent oder 202 Millionen. Im Jahr 2050 werden es bereits gegen 480 Millionen sein.

Gemäß dem Bericht kann die Senioren-Industrie in die vier Kategorien Finanzleistungen, Hilfsmittel, Dienstleistungen und Wohnen unterteilt werden. Am meisten von der Alterung der Bevölkerung profitieren werden voraussichtlich die Finanzdienstleister. "Aber der Abstand zwischen China und den entwickelten Ländern in Bezug auf die Finanzdienstleistungen für Senioren ist noch immer sehr groß", warnt Dang Junwu, der Vizedirektor des Chinese Research Center on Aging. Als Beispiel nimmt Dang die Finanzindustrie in den USA. Dort würden sich 60 Prozent der insgesamt 6,2 Millionen Angestellten nur um die Anliegen der pensionierten Kundschaft kümmern. In China hingegen würden im gesamten Finanzsektor nur 5,27 Millionen Personen arbeiten.

Obwohl China um 2050 herum der größte Markt für Senioren sein wird, sieht der Bericht des China National Committee on Aging noch mehrere Hindernisse, die aus dem Weg geräumt weden müssen, damit sich die Senioren-Industrie reibungslos entwickeln kann. Noch sei das Angebot unausgewogen – vor allem bei den Dienstleistungen. Zudem würde bei der Produktentwicklung noch zu wenig auf die Bedürfnisse der Senioren eingegangen, sagt Wu. Das Fehlen eines systematischen Entwicklungsplans der gesamten Branche ist seiner Meinung nach ein weiteres großes Problem: "Wir brauchen mehr Begünstigungsmaßnahmen, damit die Senioren ihr Geld ausgeben können, ohne Angst um ihre Zukunft haben zu müssen."

Grundlage hierfür ist für Wu die Verbesserung des sozialen Systems für ältere Menschen, einschließlich ihrer Rente und sonstiger staatlicher Zuschüsse. Für diejenigen, die nicht mehr für sich selbst sorgen können, müsse ein eigenes Versicherungssystem eingerichtet werden.

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Quelle: people.cn

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