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10. 10. 2014 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Skandal: Alibaba-Spiel veröffentlicht private Videos der Nutzer im Internet

Schlagwörter: Skandal Alibaba-Spiel private Videos Nutzer

Spieler eines der beiden Spiele, die auf Alibabas Sofortnachrichtendienst angeboten werden, finden derzeit Filme von sich selbst auf Chinas beliebtester Video-Webseite – ein möglicher Rückschlag für den Versuch des E-Commerce-Riesen, seine mobile Chat-App in eine Vertriebsseite für Spiele umzubauen.

Videos von Spielern des Scharade-ähnlichen Spiels "Feng Kuang Laiwang" sind auf Youku Tudou veröffentlicht worden. Viele der schätzungsweise 35.000 Videos zeigen die Spieler in ihrer Unterwäsche oder gar nackt, während sie das Spiel zu Hause mit der Familie oder Freunden spielen.

Der Spielentwickler Hortor Software sowie der Spielbetreiber Zhejiang Zhile Network haben sich in einer gemeinsamen Erklärung auf ihrer offiziellen Weibo-Seite am Dienstagabend bei den Nutzern des Spiels für ihr Versagen entschuldigt, die Spieler davon zu informieren, dass die Software Videos von ihnen im Internet veröffentlichen würde.

Das Ratespiel, das durch Alibaba Laiwang, eine mobile Chat-Anwendung, vertrieben wird, zeichnet Videos von den Spielern auf, wenn eine Person ein Mobilfunkgerät hochhält und die anderen Spieler Gesten benutzen, um Hinweise auf das dargestellte Wort zu liefern.

Die Spieler können dann wählen, ob sie die Videos über verschiedene soziale Netzwerke im Internet teilen möchten.

Aber weil sie nicht wussten, dass der Entwickler die Dateien auf Youku Tudou speichern und sie damit online freigeben würde, waren viele der Spieler eher "leger" angezogen, als sie von der Kamera gefilmt wurden.

Die Videos wurden später von Youku Tudou gelöscht.

Alibaba hat sich zu dem Vorfall bisher nicht geäußert.

Aber die Nutzer scheinen nicht bereit, dem Spielentwickler vergeben – zu diesem Schluss kommt man jedenfalls, wenn man die wütenden Kommentare auf dessen offiziellem Weibo-Konto liest.

Xue Yongfeng, Analyst bei dem in Beijing ansässigen Marktforschungsunternehmen Analysys International, sagte, der Vorfall sei "offensichtlich ein Konstruktionsfehler", der nicht Alibabas Expansion in die mobile Gaming-Industrie als Ganzes betreffe, aber das Potenzial habe, Laiwang als Vertriebskanal für Spiele zu beschädigen.

Alibaba hat bereits versucht, Laiwang – das WeChat bisweilen sehr ähnlich ist – zu fördern, aber es gibt bisher wenige Anzeichen dafür, dass die App gegen den Platzhirsch WeChat eine Chance hätte.

Xue sagte, Laiwangs registrierte Nutzerbasis liege im hohen zweistelligen Millionenbereich. "Mit einer so kleinen Nutzerbasis kann es kaum genug Traffic bringen, um als qualifizierter Vertriebskanal für Spiele fungieren zu können", behauptete Xue und fügte hinzu, dass der Video-Vorfall das Vertrauen der Nutzer in die App der Alibaba-Gruppe weiter beschädigen könnte.

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Quelle: german.china.org.cn

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