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12. 10. 2014 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Die Umfrage "Chinesische Marken in Deutschland" der TU Berlin hat ergeben, dass satte 85 Prozent der Deutschen sich vorstellen könnten, chinesische Produkte zu kaufen. Das generelle Interesse an Geräten aus China scheint also gegeben, so wie bei IFA-Besucher Benjamin, der sich nach einem möglichen Nachfolger für sein aktuelles Handy umschaut.
"Zurzeit habe ich ja eins. Aber ich bin am Überlegen mal ein neues zu kaufen, weil ich mit diesem Probleme habe. Deswegen gucke ich mich ein bisschen um. Ich würde auch ein Hisense nehmen, wenn das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt und es zuverlässig ist."
So wie Benjamin scheinen viele Deutsche zu denken. Prinzipiell schließen die Verbraucher den Kauf eines Produkts "Made in China" nicht aus, doch es mangelt an Vertrauen. Laut der Umfrage der TU Berlin sollen lediglich rund 20 Prozent der Befragten Marken aus China vertrauen. Nach wie vor hegen deutsche Verbraucher Zweifel an der Qualität und Langlebigkeit von Elektro- und Haushaltsgeräten aus dem Reich der Mitte. Die meist negative Berichterstattung in deutschen Medien über chinesische Produkte hat ihr Übriges getan. Markus Siegert, Experte für den Haushaltsgerätemarkt in Deutschland, erklärt:
"Es gibt ein Sprichwort: Wer billig kauft, kauft zweimal. Also muss man immer abwägen. Ansonsten müsste der Preis für das Gerät ja so gering sein, dass man sagen kann, ok, wenn es nur fünf Jahre hält, dann kann ich mir ein neues kaufen, weil es nur die Hälfte kostet, was ein Markengerät gekostet hätte."
Zudem seien deutsche Verbraucher eher konservativ in ihrer Kaufentscheidung, betont der Branchenkenner. Sie würden großen Wert auf Qualität und lange Lebensdauer legen und entschieden sich daher im Zweifel für die bekannte, ihnen vertraute Marke, auch wenn das etwas mehr koste. Über einen größeren Bekanntheitsgrad verfügen bislang aber nur ganz wenige chinesische Marken. Bereits einen Namen beim deutschen Konsumenten haben sich laut der Umfrage der Computerhersteller Lenovo sowie Telekommunikationsausrüster Huawei gemacht. Lin Lan, Manager von Elektro- und Haushaltsgerätehersteller Hisense, macht sich keine Illusionen. Der Rückstand auf etablierte Hersteller könne nicht über Nacht aufgeholt werden.
"Es ist nicht möglich, auf dem deutschen Markt sofort so erfolgreich zu sein wie Samsung oder Sony. Sie haben sich auf dem deutschen Markt über einen langen Zeitraum positioniert. Sie sind daher eine Art Vorbild für uns. Um unser langfristiges Ziel zu erreichen, wollten wir zunächst Marktanteile für Produkte aus dem mittleren Segment gewinnen. Das haben wir erreicht."
Das Vorgehen von Hisense ist eine gängige Strategie chinesischer Hersteller, um ihre Marken auf den Märkten Europas oder in den USA bekannt zu machen - auch bei Haier, mittlerweile weltweit Marktführer im Bereich Haushaltsgroßgeräte. Sun Shubao, Manager von Haier Europa, ist überzeugt, dass Innovation der Schlüssel für den Erfolg des Unternehmens ist.
"Im Laufe unserer Entwicklung, insbesondere auf dem europäischen Markt, ist Innovation Hauptbestandteil unserer "DNA". Dabei geht es nicht nur um innovative Produkte, sondern auch um innovative Lösungen für die Bedürfnisse unserer Kunden. Wir wollen unseren Kunden durch technische Innovationen das Leben der Zukunft bieten."
Frau Prof. Dr. Katrin Talke von der TU Berlin, die an der Marken-Umfrage mitwirkte, bezweifelt aber, dass Innovation allein den chinesischen Marken auf dem deutschen Markt zum Durchbruch verhelfen wird. Chinesische Hersteller müssten auf ihren Preisvorteil verzichten und noch mehr auf Qualität setzen. Dazu gehörten eine langfristige Planung, Marktforschung und standardisierte Qualitätstests, so die Marktforscherin. Nur so könne das Vertrauen der Verbraucher auf den europäischen und amerikanischen Märkten in Produkte "Made in China" gesteigert werden.
Quelle: CRI
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