China wird ein Wirtschaftswachstumsziel von rund 7 Prozent für 2015 setzen, das schwächste Wachstum in einer Generation vor dem Hintergrund, dass die Spitzenpolitiker des Landes Schuldenrisiken und Ungleichgewichte angehen, wie von Bloomberg befragte Ökonomen angaben.

Von 22 Ökonomen sagten 13, dass China sich mit rund sieben Prozent Wachstum im nächsten Jahr im Vergleich zu den diesjährigen 7,5 Prozent zufriedengeben werde. Außerdem sagten 16 Ökonomen, die Regierung sollte die Politik ihrer Zielsetzung ändern, wobei neun Experten andeuteten, dass mehr Spielraum besser sei. Sieben schlugen vor, dass die Ziele fallengelassen werden sollten zugunsten von Wachstumsprognosen oder –vermutungen, wie die meisten anderen Länder sie haben.

Die chinesische Regierung hält jeglichen umfassenden Stimulus zurück, wobei Premierminister Li Keqiang eine Präferenz für Verbesserungen der Politik ausdrückt, und der Direktor der Chinesischen Volksbank, Zhou Xiaochuan, verspricht, an einer vorsichtigen Geldpolitik festzuhalten.

Ökonomen schätzten, dass das BIP sich im dritten Jahresquartal wahrscheinlich um 7,2 Prozent erhöht, wobei es von einer Immobilienkrise heruntergedrückt wird. "Das Ziel von 7,5 Prozent dieses Jahr hat Beijing zu wenig Raum für Reform und Schuldenabbau gegeben", so Yao Wei, China-Ökonom in Paris bei SocieteGenerale SA. "Die kürzlichen Äußerungen von Entscheidungsträgern haben starke Signale gesendet, dass das Wachstumsziel weniger wichtig sei, solange der Arbeitsmarkt stabil sei. Das lässt schließen, dass sich ein neuer Konsens zu mehr Toleranz einer Wachstumsverlangsamung bildet." Yao rechnet damit, dass die Regierung einen Spielraum von 7 Prozent bis 7,5 Prozent setzt, und sagte, es gebe "keine Anzeichen", dass etwas unter 7 Prozent für die Regierung akzeptabel sei.