Einer der größten chinesischen Zughersteller hat am Mittwoch sein Interesse an der Ausschreibung einer geplanten Strecke für Hochgeschwindigkeitszüge im US-Bundesstaat Kalifornien bekunden. Der potenzielle Wert des Projekts -- rund 68 Milliarden US-Dollar.

Die Deadline für Unternehmen, die ihr Interesse an der Lieferung von bis zu 95 Zügen bekunden wollen, endete an diesem Mittwoch, und China CSR gehört zu den Unternehmen, die ihr Interesse an dem Projekt bekannt gaben.

Bis 2029 soll die geplante Hochgeschwindigkeitsstrecke San Francisco und Los Angeles miteinander verbinden und so die Fahrzeit zwischen beiden Städten auf unter drei Stunden verkürzen. Eventuell soll die Strecke sogar bis Sacramento verlängert werden und dann auf einer Länge von über 800 Meilen (1280 Kilometer) 24 Haltestellen miteinander verbinden.

Die Bekundung des Interesses muss bei der Behörde für Hochgeschwindigkeitseisenbahnen in Sacramento eingereicht werden. Diese Behörde wird für das Design, den Bau und den Betrieb der bisher ersten Hochgeschwindigkeitszugstrecke in den USA verantwortlich sein.

Orville Thomas, Öffentlichkeitsreferent bei der kalifornischen Behörde für Hochgeschwindigkeitseisenbahnen, sagte am Dienstag gegenüber der China Daily, dass eine Bekundung des Interesses dazu diene, festzustellen, wie sehr ein Unternehmen daran interessiert sei, nicht nur die Züge bereitzustellen, sondern auch obendrein auch die Wartungsanlagen zu entwickeln. "Das Verfahren wird es allen interessierten Parteien ermöglichen, zu dem Zugprojekt einen Kommentar abzugeben", sagte Thomas.

Deval Patrick, der Gouverneur von Massachusetts, wurde vom Boston Globe mit den Worten zitiert, dass die an der Ausschreibung interessierten Unternehmen "genau überprüft" worden und dass dieser Prozess "transparent, rigoros und konkurrenzbetont" gewesen sei.

Die kalifornischen Wähler hatten 2008 den Bau einer Hochgeschwindigkeitsbahn genehmigt und dafür 10 Milliarden US-Dollar in Bonds bereitgestellt -- seither sind die Schätzungen zu den Kosten des Projekts stetig gestiegen, und mit ihnen wuchs die Skepsis der Wähler. Jerry Brown, der Gouverneur von Kalifornien, will aber unbedingt, dass das Zugsystem gebaut wird. Auf einer Handelsdelegation nach Shanghai (2013) hatte Brown vor chinesischen Investoren sehr intensiv mit der geplanten Hochgeschwindigkeitsstrecke geworben.

China hat in knapp einem Jahrzehnt das größte Streckennetz für Hochgeschwindigkeitszüge weltweit gebaut, und das Land ist eifrig dabei, seine Technologien und sein Know-how nach Übersee zu exportieren.

In den USA ist, aufgrund ihrer positiven Auswirkungen auf Umwelt und Wirtschaftsentwicklung, kein geringerer als Präsident Obama ein starker Befürworter von Hochgeschwindigkeitszügen.