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27. 11. 2014 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
US-Reifenhersteller fühlen sich von Importprodukten aus China bedroht. Die amerikanische Regierung will ihrer Industrie mit saftigen Zöllen auf chinesische Reifen unter die Arme greifen. Die chinesischen Reifenhersteller hoffen nun ihrerseits auf Unterstützung der chinesischen Regierung.
Die chinesische Reifenindustrie hat die Regierung angehalten, entschlossen mit Maßnahmen gegen die Anti-Dumping- und Ausgleichsabgaben auf aus China importierte Reifen vorzugehen. Das amerikanische Handelsministerium hatte die Einführung solcher Abgaben am Montag bekannt gegeben mit der Begründung, chinesische Reifenhersteller würden von der chinesischen Regierung subventioniert.
Reifen für Personenwagen und Kleinlaster würden in China mit unfairen Subventionen unterstützt, so die Meinung der US-Regierung. Je nach Hersteller sollten die importierten Reifen mit Strafzöllen von 17,7 bis 81,3 Prozent belegt werden.
Die US-amerikanischen Reifenhersteller seien sich bewusst, dass hohe Material- und Lohnkosten die größten Hindernisse seien, um Gewinn zu erzielen, so Fan Rende, Vorsteher der China Rubber Industry Association. Der Verband sei dabei, im Gespräch mit der chinesischen Regierung Lösungen zu finden um die Interessen von Chinas Reifenindustrie im US-Markt zu schützen.
"Die Maßnahme der amerikanischen Regierung ist nur ein Versuch, den Marktanteil chinesischer Reifenhersteller in den USA zu verkleinern. Der Schritt könnte andere Länder oder regionale Organisationen wie die EU, Japan oder Indien dazu anregen, ähnliche Maßnahmen zu ergreifen um ihre Handelsdefizite mit China zu reduzieren", meinte Fan.
Im Jahr 2013 wurden fast die Hälfte aller in den USA gekaufter Reifen (47 Prozent) importiert. Von dem totalen Marktvolumen von 22,3 Milliarden US-Dollar machten chinesische Reifen 2,3 Milliarden US-Dollar aus – zusammen mit Kanada, Südkorea und Japan eine der wichtigsten Exportnationen für Autoreifen.
Zhao Ying, ein Forscher am Institut für Betriebswirtschaftslehre der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften, relativierte die Bedenken der US-Wirtschaft: "Der Großteil der chinesischen Exporte sind Billigmodelle und gefährden die US-Industrie nicht im geringsten. Kleine und mittelgroße chinesische Unternehmen werden ihren Anteil in den USA verlieren, da sie nicht in der Lage sind die hohen Zölle zu bezahlen. Auch für große Unternehmen wird es schwierig werden, im US-Markt Gewinne zu erzielen."
Weiter wird die US-Regierung bald ihre bisherigen Erkenntnisse zu Anti-Dumping-Fällen bekanntgeben, die im Januar aufgerollt wurden. Wenn die US-Behörden die Zolltarife bekannt gibt, bleibt der chinesischen Regierung immer noch die Möglichkeit, den Entscheid unter der Obhut der Welthandelsorganisation WTO anzufechten.
Quelle: people.cn
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