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17. 12. 2014 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Immobiliensektor will mehr Bestände verkaufen

Schlagwörter: Immobiliensektor mehr Bestände verkaufen

Chinas Immobilienindustrie will sich im kommenden Jahr darauf konzentrieren, ihr großes Immobilieninventar zu verkaufen. Inmitten der zu erwartenden Preiskorrekturen und des möglichen Zusammenbruchs kleinerer Immobilienentwickler sei dies kein einfaches Unterfangen, so Brancheninsider.

Wang Jianlin, der zweitreichste Mann Chinas und Präsident der Wanda-Gruppe, geht davon aus, dass sich die Immobilienbranche in einem Zustand der "neuen Normalität" befinde, aufgrund dessen die Industrie im nächsten Jahr weder boomen noch einbrechen werde.

In dem Zeitraum zwischen Januar und November dieses Jahres fiel der Wert der verkauften Eigenheime in China um 7,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ein riesiger Verlust - wenn man bedenkt, dass für 2013 noch ein Zuwachs von 26,3 Prozent und für 2012 immerhin 10 Prozent zu Buche gestanden hatten.

Auch die Zahl neuer Immobilienprojekte sank im zuvor genannten Zeitraum gegenüber 2013 um 9 Prozent.

"Insgesamt gesehen gibt es in der Branche ganz klar massive Überkapazitäten", sagte Wang. "Einige Immobilienmakler haben diese Fantasie, dass der Markt dank einer geldpolitischen Stimulationsmaßnahme 2015 einen großen Boom erleben könnte. Diese Idee ist allerdings wenig zweckdienlich."

Spekulationen über einen Zusammenbruch des Immobilienmarktes lehnte Wang allerdings ebenfalls ab und sagte, dass die moderaten Hebelwirkungen, die starke Hand der Regierung sowiedas große Urbanisierungspotenzial China vor einem derartigen Einbruch schützen würden.

"Hört auf, über einen Kollaps des chinesischen Immobilienmarktes nachzudenken. Diese Möglichkeit existiert nicht", sagte Wang.

Der Gesetzgeber hat die Restriktionen beim Wohnungskauf beseitigt, die Leihzinsen um 0,5 Prozent gesenkt und die Banken aufgefordert, den Käufern einer Eigentumswohnung besonders günstige Konditionen anzubieten.

Im November erreichte der Verkauf von Eigenheimen mit 809,6 Milliarden Yuan (106,2 Mrd. Euro) seinen bisher höchsten Wert im laufenden Jahr - das waren gut 93,8 Milliarden Yuan mehr als noch im Oktober.

Auf der Zentralen Arbeitskonferenz zur Wirtschaft - einer Konferenz, auf der die Wirtschaftsplanung des jeweils nächsten Jahres beschlossen wird - war letzte Woche der Ruf nach einer vorsichtigen Geldpolitik, die eine Balance zwischen "zu locker" und "zu rigide" finden müsse, laut geworden. Dieses Signal wird von vielen Analysten als Hinweis auf Lockerungen im Kreditmarkt verstanden, die für den Immobilienmarkt positiv sein sollten.

"Der größte Druck kommt von der riesigen Anzahl an zum Verkauf stehenden Häusern und Wohnungen", sagte Ren Zhiqiang, ein bekannter Immobilienentwickler.

Die Immobilienunternehmen könnten wegen zu wenig Liquidität und zu vielen Schulden unter Druck geraten - wenn der Markt noch länger auf diesem niedrigen Niveau verbleiben würde, fügte er hinzu.

In ihrem neusten Bericht weist auch die Schweizer Großbank UBS erneut darauf hin, dass ein Einbruch des Immobiliensektors im Moment die größte Gefahr für Chinas Wirtschaftswachstum darstelle.

"Wir gehen zwar davon aus, dass die Bereitstellung von mehr Liquidität, etwa über Darlehensgeschäfte, die Verkaufszahlen stabilisieren wird - doch gleichzeitig wird sich der Häuserbau deswegen weiter verlangsamen, da die Immobilienunternehmen jetzt erst einmal ihre Bestände verkaufen und ihre Ausgaben einschränken werden", heißt es in dem UBS-Bericht.

Xia Haijun, Präsident der Evergrande Gruppe, geht davon aus, dass der chinesische Immobilienmarkt im nächsten Jahr gute Verkaufszahlen haben wird, während die Preise fürs Eigenheim stabil bleiben werden.

Xia sagte, dass sich die Immobilienentwickler 2015 wohl auf den Verkauf ihrer Bestände konzentrieren würden.

Die UBS geht davon aus, dass es in China im nächsten Jahr 10 bis 15 Prozent weniger neue Immobilienprojekte geben wird.

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Quelle: german.china.org.cn

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