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19. 12. 2014 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Taumelnder Rubel Gefahr für China

Schlagwörter: Rubel Währungskrise Ölpreis

Regulator drängt chinesische Exporteure darauf, Hedge- und Swapgeschäfte fortzusetzen.

Eine Frau geht am 16. Dezember an aktuellen Ausschilderungen über den Wechselkurs in Moskau vorbei.

Die Panik, die von Russlands taumelnder Währung ausgeht, hat bis jetzt noch nicht auf den chinesischen Austauschmarkt übergegriffen. Doch Ökonomen warnen vor einer Kettenreaktion, die ein wirtschaftlicher Kollaps des größten Nachbarlandes mit sich bringen könnte. Nach dem scharfen Einbruch beim Ölpreis hat der Rubel gegenüber dem Dollar am Dienstag um 20 Prozent nachgegeben, was Befürchtungen einer finanziellen Kernschmelze hervorgerufen hat. Die russische Zentralbank hat ein Maßnahmenpaket beschlossen, dazu zählen die Anhebung der Zinsen und ein Goldverkauf, um die Währung zu stabilisieren. Danach hat der Rubel am Mittwoch um weitere neun Prozent gegenüber dem Dollar nachgegeben.

Der dramatische Kollaps hat die chinesischen Ökonomen an die russische Finanzkrise 1998 erinnert, welche die Zuversicht der globalen Investoren zerstört hat. Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums Qin Gang sagte bei einer regulären Pressekonferenz am Donnerstag, dass die chinesisch-russische Währungs-Swap Vereinbarung vom Verfall des Rubels bislang nicht betroffen sei. "Wir sind zuversichtlich gegenüber den Aussichten bei der chinesisch-russischen Wirtschafts- und Handelskooperation. Die Regierungen und Unternehmen der beiden Länder sind motiviert, den bilateralen Handel und die Investments weiter zu vertiefen", sagte Qin.

Wang Yungui, oberster Regulator an der staatlichen Verwaltung für Währungsaustausch sagte bei einer Pressekonferenz am Donnerstag, dass China den Verfall des Rubels aufmerksam beobachte. Die Abwertung des Rubels bedeutet eine relative Aufwertung des Yuans. Der SAFE-Beamte drängte die chinesischen Exporteure daher darauf, finanzielle Werkzeuge wie Swap- und Hedgegeschäfte einzusetzen, um die Risiken zu minimieren. "Russland ist ein hochrangiger Handelspartner Chinas geworden, also wird die Krise auch chinesische Exporteure treffen", sagte Louis Kuijis, Chef-Ökonom in China an der Royal Bank of Scotland Plc. "Darüber hinaus sollten die finanziellen Auswirkungen in China jedoch moderat ausfallen. Außerdem ist der Fall des Ölpreises positiv für China."

Der Verfall des Ölpreises, die Rubel-Abwertung und die finanziellen Turbulenzen in Russland sowie die Auswirkungen der Sanktionen und die unsicheren Geschäftsaussichten werden voraussichtlich noch größere wirtschaftliche Schwierigkeiten für Russland im Jahr 2015 verursachen. China und Russland haben im Oktober eine Vereinbarung über ein Swap-Geschäft in der Höhe von 150 Milliarden Yuan abgeschlossen. Doch wenn China am Rubel festhält, wird dieser Pakt ein großes Verlustgeschäft, sagte Lian Ping, Chefökonom an der Bank of Communications Co Ltd. "Das wird die chinesische Regierung dazu drängen, den Rubel für die Investments auszugeben."

Dong Xiaojun, stellvertretende Chefin an der Wirtschaftsabteilung an der chinesischen Akademie für Regierung drückte ihre Besorgnis aus, dass ein weiterer Verfall des Rubels die Wirtschaft in China schädigen könnte. "Die Währungskrise in Russland könnte zu einer Schuldenkrise führen, wenn der Markt in Panik gerät. Das ist eine große Gefahr für die fragile Erholung der Weltwirtschaft und für andere Länder mit Problemen", sagte sie. Dong sagte, das Währungsreserven-Resort der US-Zentralbank könnte Mitte 2015 Aktionen starten, die eine weitere Abwertung des Rubels verursachen könnte. "Die chinesische Zentralbank sollte eine stabile Austauschrate gegenüber dem Dollar aufrecht erhalten, um einen massiven Abfluss des Kapitals zu verhindern und den Finanzmarkt zu stabilisieren", sagte Dong.

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Quelle: german.china.org.cn

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