Behörden in Shenzhen haben eine Beschränkung für den Kauf von Pkws eingeführt, die es erforderlich macht, dass Interessenten für den Erwerb neuer Autokennzeichen an einer Lotterie oder einer immer montags stattfindenden Auktion teilnehmen.

Ab Montag um 6 Uhr werden der Stadt jährlich 100.000 neue Nummernschilder zugeteilt werden, darunter 20.000 für Elektroautos, sagte Chen Huigang, stellvertretender Direktor der Verkehrs- und Transportkommission der Stadt.

Die Zahl könne später noch angepasst werden – basierend auf der Aufnahmefähigkeit der Straßen und der Luftverschmutzung, so Chen.

Die Hälfte der Kennzeichen werde über eine Lotterie, die andere Hälfte bei der Versteigerung vergeben, sagte er.

In Zukunft könnte die Auktion auch mit einem Emissionshandel verbunden werden, sagte Chen, nannte jedoch keine Details.

Shenzhen, das an Hongkong grenzt, ist nach Beijing, Shanghai, Guangzhou, Tianjin, Guiyang, Shijiazhuang und Hangzhou die insgesamt achte chinesische Stadt, die zur Bekämpfung der steigenden Verkehrsbelastung und Verschmutzung Kaufbeschränkungen für Pkws eingeführt hat.

Es gibt mehr als 3,1 Millionen Fahrzeuge in Shenzhen, und es wird erwartet, dass diese Zahl bis auf 4 Millionen im Jahr 2016 steigen wird. Für Pendler bedeute dies laut einer Stellungnahme der Stadtregierung, dass sie künftig abends statt durchschnittlich 55 Minuten (2014) ganze 92 Minuten (2016) unterwegs sein werden.

Xu Wei, der stellvertretender Leiter der Verkehrspolizei Shenzhens, sagte, dass Fahrzeuge ohne Shenzhen-Kennzeichen während der Hauptverkehrszeiten an Werktagen nicht in der Innenstadt fahren dürfen -- es sei denn, sie stammen aus Hongkong oder Macao.

Am Montagabend versuchten viele Bürger geradezu panisch neue Autos zu kaufen, kamen aber nicht zum Zuge, weil viel Beamte von der Verkehrspolizei und den Strafverfolgungsbehörden schon vor ihnen da waren.

"Die plötzliche Einschränkung ist zu frech", sagte ein Mann. "Als lokaler Bürger kann ich nur hoffen, dass die kommende Lotterie einfach und fair sein wird."

Die Dezentralisierung der Bildungs- und Medizin-Zentren sowie die Ausgewogenheit des industriellen Layouts seien der Schlüssel zur Bewältigung der Staus – und nicht so sehr die Einschränkung der Zahl der Fahrzeuge, sagte Zhang Guohua, ein Beamter des Forschungsbüros im Shanghaier Stadtkomitee der Kommunistischen Partei Chinas.

Vollzugsbeamte berechnen Verkaufs- und Lagerinformationen in einem 4S Autohaus in Shenzhen.