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07. 01. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Astronomische Preise für Steine aus dem All

Schlagwörter: Meteoriten Sammler Auktion

Chinas Neureiche, Investoren und Modebewusste haben ein neues Lieblingsmaterial: Meteoriten. Auf Auktionen und im privaten Handel reißen sie sich die Steine aus dem Weltall aus den Händen. Experten warnen vor einer zu schnellen Entwicklung.

Für viele Normalbürger dürfte bereits die Nachricht über die Existenz eines Meteoriten-Marktes Kopfschütteln auslösen. Anders beschreibt Zhang Baolin, Meteoriten-Experte am Beijing Planetarium, die Situation. Das Aufkommen des Markets sei bereits seit einiger Zeit zu beobachten gewesen. "Grundsätzlich ist das keine Überraschung. Immer mehr Leute in China wissen, was Meteoriten sind. Dementsprechend entwickelt sich auch der Markt", erklärt Zhang. Ungewöhnlich sei allerding das sprunghaft angestiegende Interesse von Sammlern über die letzten Jahre.

Li Bofang, Staatsbeamter und selbst leidenschaftlicher Meteoriten-Sammler, bestätigt die Zunahme von Interessierten. Besonders Vermögende hätten den Markt entdeckt. "Die Reichen sind an den großen, teuren Stücken interessiert. Für sie ist es reine Geldanlage: Wenn sie für einen Meteoriten eine Million Yuan (162.500 US-Dollar) ausgeben, wollen sie ihn später für zwei Millionen verkaufen können", beschreib Li das einfache Prinzip.

Black Beauty vom Mars...

Meteoriten werden meistens auf Messen oder privat zwischen Händlern und Sammlern verkauft. Das macht es schwierig, den Markt zu quantifizieren.

Das Interesse von chinesischen Liebhabern und Investoren wurde jedoch inzwischen auch im Ausland bemerkt. Das traditionsreiche Londoner Auktionshaus Christies hielt kürzlich seine erste Meteoriten-Auktion ab. Die meisten Interessenten: chinesische Bieter.

James Hyslop, Vorsteher des Bereichs Reisen, Wissenschaft und Naturgeschichte bei Christies, bestätigt diesen Eindruck. "Das Interesse an Meteoriten hat in China während den letzten beiden Jahren stark zugenommen. Es sind Käufer, die teure Meteoriten neben ihrer zeitgenössischen Kunst ausstellen wollen." Der höchste Hammerpreise an der Auktion Ende November war 81.250 US-Dollar für einen Mars-Meteoriten mit dem Namen "Black Beauty".

... und Designerstücke aus China

Am anderen Ende der Preisspanne haben Schmuckstücke, die ein kleines Stück eines Meteoriten enthalten, das Interesse der jungen, modebewussten Masse geweckt.

Huang Zhunjian ist ein Meteoritenhändler aus Jinan. Er hat sein eigenes Meteoriten-Bijouterie-Geschäft im letzten Jahr gestartet und wurde von der Nachfrage regelrecht überrollt. "Im Moment ist der Appetit auf Meteoriten-Schmuck grenzenlos", erzählt Huang. "Egal wie viel wir produzieren, wir können alles verkaufen."

Der Betrieb entwirft und produziert alle Schmuckstücke von Hand. Die Einzelstücke verkauft Huang für 300 bis 500 Yuan (50-80 US-Dollar). "Das Problem ist das Fehlen von Fabriken und großen Marken. Der Markt besteht nur aus kleinen Geschäften wie dem meinen. Es ist allerdings nur noch eine Frage der Zeit, bis aus kleinen Geschäften größere Namen werden", ist Huang überzeugt.

Wenn ein Markt zu schnell wächst

Trotz den Anzeichen für einen schnell wachsenden und multidimensionalen Markt sehen viele Experten den chinesische Meteoriten-Markt als abnormal und ungesund. In den USA und Europa besteht der Großteil des Marktes aus enthusiastischen Sammlern, gefoltg von einer kleinen Anzahl Investoren und Käufern, die Meteoriten für dekorative Zwecke sammeln. Der Markt in China sei das genaue Gegenteil, sagt Li.

Der Meteoriten-Markt, wie bereits andere Luxusmärkte zuvor in China, sei "sehr kompliziert", stimmt Lei Kesi zu. "Dasselbe passierte mit dem Jade- und dem Antikmarkt. Sobald ein Markt die Möglichkeit bietet, auf die Schnelle viel Geld zu machen, folgen Hype und Betrügerei postwendend", sagt der taiwanische Meteoriten-Händler und Gründer des China Meteorite Forum. "Und natürlich mögen es die Leute nicht zu hören, dass ihr 'wertvoller' Meteorit gefälscht und wertlos ist."

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Quelle: people.cn

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