WeChat, das im dritten Quartal letzten Jahres monatlich 468 Millionen aktive Nutzer hatte, schätzte im Jahr 2014, dass die jährlichen Einnahmen durch die Anzeigen im "WeChat Moments"-Newsfeed bei etwa zehn Milliarden Yuan (1,4 Milliarden Euro) liegen werden. Der Mindestpreis für eine "WeChat Moments"-Anzeigenkampagne liegt laut Berichten bei fünf Millionen Yuan (710.000 Euro). Am Sonntagabend gab es unter anderem Anzeigen des Autobauers BMW, dem chinesischen Smartphone-Hersteller VIVO und Coca Cola.

Anzeige von Coca Cola in "WeChat Moments"-Newsfeed

Die Anzeigen wurden schnell zu einem heißen Thema unter den WeChat-Nutzern. Scherze machten die Runde, dass die Zuteilung der Anzeigen auf einer Analyse großer Datenmengen basiere. Die Reichen mit einem Jahreseinkommen von mehr als einer Million Yuan (142.000 Euro) würden demnach Anzeigen von BMW erhalten. Diejenigen, die sich kein iPhone 6, jedoch Xiaomi leisten könnten, erhielten eine Anzeige von VIVO und diejenigen, die sich Xiaomi nicht leisten könnten, erhielten Werbung von Coca Cola.

Einige Nutzer halten es für klug, dass Tencent seine ersten Anzeigen auf diese Art anpreist.

@Fengguowuhendanhuaerzhidao von Weibo sagte, dass nachdem WeChat die Anzeigen verschickt hatte, viele ihrer Freunde die Anzeigen, die sie erhalten hatten, zusammen mit dem Scherz weiterleiteten.

"Ich bin optimistisch bezüglich des Anzeigen-Feed von WeChat und werde die Plattform in Betracht ziehen, wenn ich Anzeigen für meine Produkte schalten will", schrieb @Xueshunanbuhaodang.

Gleichzeitig drückten andere Nutzer ihre Unzufriedenheit über die Anzeigen aus. Sie erklärten, die Anzeigen würden die Privatsphäre verletzen und die Benutzererfahrung beeinflussen.

Im vergangenen Jahr führte WeChat ein Werbesystem für öffentliche Konten ein. Dies ermöglicht, dass Anzeigen, externe Links, "Abonnieren"-Schaltflächen und Ein-Klick-Download-Schaltflächen bei mobilen Anwendungen am Ende des Artikels, der über ein öffentliches Konto veröffentlicht wurde, platziert werden können.