Der Konkurrenzkampf unter den großen chinesischen Internetunternehmen verschärft sich: die Alibaba-Gruppe bietet seit kurzem einen neuen Service, mit dem Unternehmen und Marken über den Direktnachrichtendienst "WeChat" Geldgeschenke verschicken können. Die neue Webseite gilt als Gegenangriff auf Tencents Blockade ebendieser Anwendung.

Alipay hat am Sonntag bekanntgegeben, dass es eine eigene Seite gegründet hat, auf der Nutzer virtuelle rote Geldkuverts – Geldgeschenke werden in China traditionell in roten Briefumschlägen überreicht – kreieren und verschicken können.

Wichtiger noch: die Geldumschläge, die über Alipays Plattform generiert und bezahlt werden, können nun wieder über WeChat – Chinas meistgenutzter Chat-Anwendung, die dem Alibaba-Rivalen Tencent gehört – verschickt werden.

Die neue Webseite gibt Unternehmen die Möglichkeit, Werbung auf den virtuellen Geschenkkuverts anzubringen und die wie Fotos aussehenden Umschläge an WeChat-Nutzer zu senden. WeChat behauptet, mehr als 450 Millionen aktive Nutzer pro Monat zu haben.

Im Kampf um das Geschäft mit den "roten Umschlägen" gilt Alipays neuer Service als ein Angriff auf Tencents WeChat. Die digitalen Geldkuverts haben sich kurz vor dem Frühlingsfest als eine effektive Maßnahme bei der Gewinnung neuer Kunden für das mobile Bezahlsystem entpuppt.

WeChat hatte die Schlacht um die roten Umschläge eröffnet, als es Anfang des Monats die über Alipay gesendeten Geldgeschenke blockierte.

Die Aktion war damals innerhalb von nur 12 Stunden, nachdem Alipay seinen Geldgeschenke-Service für viele Kanäle – inklusive Tencents mobiler Chat-Anwendungen WeChat und QQ – zugänglich gemacht hatte.

Tencent äußerte sich derweil nicht zu den genauen Gründen für die Blockade des Services von Alipay auf seiner WeChat-Webseite. Die Firma sprach lediglich von "Sicherheitsbedenken" bezüglich des Angebots von Alipays roten Umschlägen auf seiner Plattform.