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11. 03. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

China gegen Geldpolitik der EZB immun?

Schlagwörter: China gegen Geldpolitik der EZB

Das EZB-Programm zur Lockerung der Geldmenge (QE) wird China wahrscheinlich nicht direkt durch den Finanzmarkt beeinflussen – Experten sind jedoch der Meinung, dass Chinas Geldpolitik beeinflusst werden und so indirekt ein negativer Effekt für die Realwirtschaft des Landes entstehen könnte.

Falls das QE-Programm in der EU Erfolg hat, könnte dies für die chinesischen Exporte langfristig gut sein. Die negativen Konsequenzen für China ergeben sich jedoch aus der Tatsache, dass sowohl Japan als auch die Eurozone mit ihren Konjunkturmaßnahmen munter weitermachen – China könnte so ebenfalls in den Strudel eines Währungskrieges, den es eigentlich nicht will, hineingezogen werden, warnten Experten in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Xinhua.

Chinas Ausfuhren nach Europa

"Dass die EU ihren Markt schon wieder mit Geld flutet, sollte eigentlich keine sofortigen Auswirkungen auf China haben, da der chinesische Kapitalmarkt noch weitestgehend isoliert und für große Geldzuflüsse nicht offen ist", sagte Rupert Willis, Direktor der China-Abteilung im Wirtschafts- und Finanzrat der Europäischen Kommission, gegenüber Xinhua.

"Dies isoliert China bis zu einem gewissen Grad von Veränderungen der globalen Geldsysteme", fügte er hinzu.

Doch Willis geht davon aus, dass die Geldpolitik der EU auch einige positive Auswirkungen auf China haben könnte. "Wenn die EZB erfolgreich ist, könnte das zu einer Steigerung der Nachfrage und des Wachstums in Europa führen. Dies könnte für Chinas Export positiv sein, da es Auswirkungen auf die Nachfrage nach chinesischen Produkten haben könnte."

Rajiv Memani, Vorsitzender des Global Emerging Markets Committee bei Ernst & Young, sagte gegenüber Xinhua, das Risiko für China sei ein Rückgang seiner Ausfuhren in die EU.

"Eine solche Geldpolitik muss aufmerksam verfolgt werden, je nachdem, wie die entsprechenden Handelsbeziehungen aussehen. Mit einer Abwertung des Euros wäre China in der Lage, mehr zu importieren – gleichzeitig stellt ein schwacher Euro aber eine Gefahr für die chinesischen Ausfuhren in die EU dar", sagte Memani kürzlich in einem Interview.

"Der wichtigste Effekt ist, dass sich die Nachfrage in Europa wieder erholen wird, was auch den Handel mit China und anderen Ländern stärken wird", sagte Fredrik Erixon, Direktor des Europäischen Zentrums für Internationale Politische Ökonomie (ECIPE).

"Das wichtige ist, dass Chinas Ausfuhren nach Europa in den letzten Jahren stagnierten, und das wird auch weiterhin so bleiben – es sei denn, Europa kann seine Wirtschaft wiederbeleben", fügte Erixon hinzu.

Währungskrieg?

Experten wiesen aber auch darauf hin, dass das QE-Programm der Europäischen Zentralbank China auch neue Herausforderungen bezüglich seiner Geldpolitik bringen könnte.

"Während die Vereinigten Staaten ihre QE-Politik aufgegeben haben, machen andere Volkswirtschaften wie Japan und die Eurozone mit Konjunkturpaketen Druck – wettbewerbsbedingte Abwertungen ihrer Währungen werden ein Ergebnis dieses Handelns sein", sagte Duncan Freeman, Wissenschaftler am Institut für zeitgenössische Chinastudien der Vrije-Universität in Brüssel.

"Diese Abwertungen werden einen negativen Einfluss auf China haben, und es wird eine Herausforderung sein, zu verhindern, dass das Land in einen Währungkrieg hineingerät", erklärte Freeman.

Seine Ansichten wurden von Tan Yalin, Dekan des China Foreign Investment Research Institute, geteilt.

"China wird angespornt, dem europäischen QE-Programm zu folgen – doch das ist etwas, das die chinesische Wirtschaft nicht braucht und was sie sich auch nicht leisten kann", sagte Tan.

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Quelle: german.china.org.cn

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