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30. 04. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinas Wirtschaftsflaute könnte länger andauern als erwartet

Schlagwörter: China, Wirtschaftsflaute, Wachstum, langsam

Bauarbeiter bereiten sich auf die Konstruktion einer Brücke über die Ejina-Hami-Eisenbahnlinie in Xinjiang vor.

China braucht womöglich länger als zuvor angenommen, um das langsame Wirtschaftswachstum zu überwinden, erklärte ein Vertreter einer führenden Denkfabrik der Regierung. Zudem seien zusätzliche Maßnahmen nötig, um ein weiteres Abkühlen der Wirtschaft zu verhindern.

Die wirtschaftliche Restrukturierung, die 2014 begonnen hat, könnte für weitere drei bis fünf Jahre andauern. Während dieser Zeit wird sich die Wachstumsrate der Wirtschaft weiter verlangsamen, sagte Li Yang, stellvertretender Chef der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften, am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Zuvor waren Experten von einer Phase von einem bis zwei Jahren ausgegangen.

“Noch nie war es so dringend nötig wie jetzt, die Wirtschaftsreformen voranzutreiben”, sagte Li. “Unterdessen müssen jedoch zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden, um die weitere Abkühlung der Wirtschaft so schnell wie möglich zu verlangsamen.” Die Wirtschaft sei im zweiten Quartal mit weiteren Risiken konfrontiert. Da es keine zusätzlichen Unterstützungsmaßnahmen gebe, bestehe die Gefahr, dass sich die Wirtschaft noch schneller abkühlt.

Im ersten Quartal dieses Jahres verlangsamte sich das Wachstum des chinesischen Bruttoinlandprodukts auf ein Sechsjahrestief von sieben Prozent. Damit lag das Wirtschaftswachstum zwar leicht über den 6,8 Prozent, welche die Chinesische Akademie der Sozialwissenschaften prognostiziert hatte, aber tiefer als die 7,3 Prozent im vierten Quartal 2014.

Das Wirtschaftswachstum verliert in China seit mehr als vier Jahren an Fahrt. Nur einmal nach der globalen Wirtschaftskrise im Jahre 2008 konnte ein aggressives Konjunkturpaket den Abwärtstrend kurz aufhalten. Die am Dienstag veröffentlichte Studie sagt ein Wirtschaftswachstum von rund 7 Prozent in diesem Jahr voraus. Allerdings bleibe die Inflation ebenfalls niedrig: Der Konsumentenpreisindex wird demnach von 2 Prozent auf 1,4 Prozent zurückgehen.

Li Xuesong, stellvertretender Chef des Instituts für Quantitative und Technische Wirtschaft, forderte zusätzliche Maßnahmen, welche über die schwere Zeit hinweghelfen. So könnte beispielsweise die chinesische Zentralbank Schulden der Lokalregierungen zu sehr tiefen Zinssätzen übernehmen und auf diese Weise Geld in den Markt einspritzen. Dies könnte etwa durch den Bau von wichtigen Infrastrukturprojekten geschehen.

Auch die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission könne spezielle Firmenkredite ausgeben, mit denen Bauprojekte vorangetrieben werden, so Li weiter. So könnten beispielsweise schäbige Vorstädte renoviert, die Wasserversorgung verbessert und Eisenbahnen gebaut werden. “Allerdings muss die Regierung bei solchen Schritten vorsichtig vorgehen, da dies die Inflation anheizen, den Kapitalmarkt stimulieren und den Renminbi abwerten könnte”, sagte Li weiter.

Die Zentralbank erwägt ein neues Werkzeug zur langfristigen Finanzierung, bei dem die Schulden der Lokalregierungen zu den Zentralbanken übertragen werden können.



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Quelle: german.china.org.cn

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