Der Gewinn von Chinas fünf großen staatseigenen Banken stieg im ersten Quartal, aufgrund der Konjunkturabschwächung und der steigenden Zahl notleidender Kredite, um weniger als zwei Prozent.

Die Industrial and Commercial Bank of China (ICBC), der nach Anlagevermögen größte Kreditgeber des Landes, meldete am Mittwoch eine Steigerung des Konzernergebnisses um 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, nämlich auf 74,3 Milliarden Yuan (11 Mrd. Euro) im ersten Quartal (Q1). Das Wachstum lag deutlich unter den 6,6 Prozent Wachstum, die die ICBC im gleichen Vorjahreszeitraum gemeldet hatte.

Der Anteil der notleidenden Kredite stieg bis Ende März um 1,29 Prozent – von 1,13 Prozent in den drei Monaten zuvor.

Der zweitgrößte Kreditgeber, die China Construction Bank, meldete in Q1 ein Wachstum von 1,9 Prozent und ein Konzernergebnis von 67 Milliarden Yuan (9,9 Mrd. Euro). Die Bank meldete außerdem eine Erhöhung des Anteils notleidender Kredite um 0,11 Prozentpunkte auf 1,3 Prozent.

"Wir verringern zunehmend unsere Exposition gegenüber Banken- und Nichtbanken-Finanzwerten", sagte Nomura in einem Hinweis auf seine Anlagestrategie für das zweite Quartal (Q2).

Die Finanzgruppe geht davon aus, dass sich das chinesische BIP-Wachstum in Q2 auf 6,6 Prozent verlangsamen wird. Für das Gesamtjahr rechnet Nomura mit einem Wachstum von 6,8 Prozent.

Der Anteil notleidender Kredite bei der Bank of China stieg auf 1,33 Prozent im ersten Quartal – von 1,18 Prozent im Quartal davor. Die Bank meldete einen Q1-Nettogewinn von 45,8 Milliarden Yuan (6,8 Mrd. Euro), 400 Millionen Yuan mehr als in Q4/2014, aber mit einem deutlich langsameren Wachstum als im gleichen Vorjahreszeitraum (+14,3%).

Die Agricultural Bank of China hatte zuvor ein Gewinnwachstum von 1,3 Prozent auf 54,3 Milliarden Yuan in Q1 gemeldet, die Bank of Communications von 1,5 Prozent auf 19 Mrd. Yuan. Der Anteil notleidender Darlehen stieg bei den beiden Banken um 0,11 und 0,05 Prozentpunkte auf 1,65 und 1,3 Prozent respektive.