Fusionen zwischen Chinas zentralen Staatsunternehmen (SU) werden in den nächsten Jahren immer häufiger auftreten, da das Land die Unternehmen mit einer unterdurchschnittlichen Performanz zur Vertiefung der wirtschaftlichen Reformen generalüberholen wird.

Experten sagen, dass Stahlproduzenten, Energieversorger und Eisenbahnbauer die Hauptlast der massiven Umstrukturierungen werden tragen müssen, berichtete die Shanghai Securities News (SSN) am Dienstag.

Inzwischen soll die Seltene Erden-Industrie mit ihrer hohen nationalen strategischen Bedeutung ebenfalls konsolidiert werden, und zwar um den Markt zu straffen und seine Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, so der Bericht, der den SU-Reformexperten Zhou Fangsheng zitierte.

Laut einem Ende letzten Monats von der staatlichen Kommission zur Kontrolle und Verwaltung von Staatsvermögen veröffentlichten Dokument, werden die Staatsunternehmen des Landes einer systematischen Zusammenlegung unterzogen werden, bei der die endgültige Zahl der SU von 112 auf 40 reduziert werden soll.

Die Zahl der Fusionen und Übernahmen (M&A) bei den staatseigenen Unternehmen steigt – im vergangenen Jahr wurden ganze 481 M&As gezählt, was einer einen Gesamtwachstumsrate von 72,9 Prozent seit 2008 entspricht. Das Volumen der M&As lag im vergangenen Jahr laut einem Bericht des Forschungszentrums Zero2IPO bei gut 27 Milliarden Euro.

Diese Zahl könnte weiter steigen, da in der zweiten Hälfte dieses Jahres – verstärkt durch die "Made in China 2025"-Strategie und die "Ein Gürtel, eine Straße"-Initiative – mit einer neuen Welle von Fusionen zu rechnen sei, heißt es in dem Bericht.

Die Zusammenlegung von Staatsunternehmen gehört zum Herzstück der wirtschaftlichen Transformation Chinas, sie bringt eine Verlagerung von Ressourcen, die inmitten der kargen Inlandsnachfrage der Reduzierung von Überkapazitäten dienen soll – vor allem in der traditionellen Schwerindustrie.

Die chinesische Eisen- und Stahlindustrie hatte in den letzten Jahren besonders schwer zu kämpfen. Statistiken zeigen, dass die gesamte Industrie im ersten Quartal 2015 einen Gewinn von nurmehr 18,1 Milliarden Yuan (2,7 Mrd. Euro) eingefahren hat – ein Rückgang von 36 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum. Über 50 Stahlunternehmen hätten jedoch im gleichen Zeitraum gemeinsam einen Verlust von 10,3 Milliarden Yuan (1,5 Mrd. Euro) gemacht, meldete die Zeitung.

Die Lage sei beispiellos für den Sektor, der jetzt nur noch durch Umstrukturierung und M&As gerettet werden könne, zitierte das Blatt Brancheninsider.

Für die Seltene Erden-Industrie wird die notwendige Umstrukturierung zur Verbesserung ihrer Wettbewerbsfähigkeit weltweit beitragen und eine solide und nachhaltige Entwicklung sicherstellen.

Die Preissetzungsmacht Chinas bei den Seltenen Erden ist für das Land von großer Bedeutung – nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch und diplomatisch.