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01. 06. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Luxusmarken senken Preise, um Verkaufszahlen in China wiederzubeleben

Schlagwörter: Luxusmarken senken Preise

Internationale Luxusmarken senken in China ihre Preise, um so gegen die neue Gewohnheit chinesischer Verbraucher, im Ausland einzukaufen, vorzugehen.

Gucci halbierte den Preis vieler Produkte am Mittwoch, nachdem Chanel schon im März eine 20-prozentige Preisreduktion vorgenommen hatte. Es gibt Gerüchte, dass noch mehr Marken wie Bottega Veneta, Ferragamo und Prada diesem Trend folgen werden.

Die Hersteller von Luxusgütern haben unterschiedliche Preisregelungen für unterschiedliche Regionen, und der chinesische Markt wurde von ihnen bisher als "primärer, unreifer Markt" – mit undurchsichtigen Preisstrukturen und unreifen Verbrauchern – bezeichnet.

Es gibt schon seit vielen Jahren Beschwerden über die exorbitanten Preise für Luxusgüter in China, die im Vergleich zu den Preisen in entwickelten Volkswirtschaften manchmal bis zu 70 Prozent teurer sind.

Die enorme Preisdifferenz hat die preissensiblen chinesischen Verbraucher zu Einkaufen nach Übersee getrieben, vor allem die europäischen Länder sind – dank des deutlich schwächeren Euro – ihr neuester Spielplatz. Händler "schwirren" zwischen China und Europa hin und her, um sich ihre Provisionen zu verdienen.

Laut einem Bericht des Fortune Character Institute über die chinesische Luxus-Industrie hatten Chinesen 2014 etwa 46 Prozent der weltweit produzierten Luxuswaren konsumiert, was einem Wert von 106 Milliarden Dollar entsprach – doch 76 Prozent der Ausgaben wurden im Ausland getätigt. Als Ergebnis haben sich die Geschäfte der Designer in China inzwischen zu bloßen Ausstellungsräumen entwickelt.

Gleichzeitig ist Chinas Markt für Luxusgüter im Jahr 2014 zum ersten Mal geschrumpft, nämlich um 1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dies berichtete die Unternehmensberatung Bain and Company.

Statistiken von RET Immobilien, einer von Chinas größten Serviceanbietern für Gewerbeimmobilien, zeigen, dass die Anzahl der Prada-Geschäfte in China im ersten Quartal dieses Jahres von 49 auf 33 gefallen ist. Armani reduzierte seine Verkaufsstellen von 49 auf 44, während sich die Zahl der Chanel-Boutiquen sogar auf 11 halbierte.

Die Preissenkungen bei Gucci und Chanel scheinen gewirkt zu haben, da vor deren Geschäften lange Warteschlangen gesehen wurden und die Türen teilweise sogar vorübergehend geschlossen werden mussten, um Chaos zu verhindern.

Durch die von den Preissenkungen angetriebenen Umsätze werden nicht nur die Luxushersteller selbst auf lange Sicht profitieren, da sie dem lokalen Markt eine Chance geben, zu wachsen – auch die chinesische Regierung, die den Konsum ankurbeln will, begrüßte die Preissenkungen.

Chinas Wirtschaft wuchs im ersten Quartal (Q1) des Jahres um 7 Prozent, während sie in Q4 (2014) noch mit 7,3 Prozent gewachsen war. Die Einzelhandelsumsätze legten im April gegenüber dem Vorjahresmonat um 10 Prozent zu. Im März waren es noch 10,2 Prozent gewesen.

Das Finanzministerium (MOF) kündigte am Montag an, dass die Einfuhrzölle auf Konsumgüter ab dem 1. Juni um durchschnittlich 50 Prozent verringert werden. Die Zollabgabe auf Kosmetika wird von gegenwärtig 5 auf 2 Prozent gesenkt.

Während einer gemeinsamen Pressekonferenz des Finanzministeriums, des Handelsministeriums und der obersten Zollverwaltung am Freitag kündigten diese Behörden an, dass in China mehr Duty-Free-Shops mit einer größeren Vielfalt an ausländischen Produkten eröffnet werden sollen.

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Quelle: german.china.org.cn

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