Die China Energie-Investmentgruppe (CEI) und die Staatliche Nukleartechnologie-Gruppe (SNPT) haben offiziell ihren Zusammenschluss bekannt gegeben. Beijing versucht offensichtlich, seinen Nuklearenergiesektor zu konsolidieren.

CEI kontrolliert derzeit etwa 10 Prozent des chinesischen Marktes für Kernenergie, wohingegen SNPT im Jahr 2007 gegründet wurde, um die Reaktortechnologie des US-Unternehmens Westinghouse Electric nach China zu transferieren.

Das neue Unternehmen soll "Staatliche Energie-Investmentgruppe (SEI)" heißen und wird vorraussichtlich über ein Anlagevermögen von mehr als 700 Milliarden Yuan (104 Mrd. Euro) verfügen. Mit dieser Aussage zitierte die chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua am Samstag Wang Binghua, den Vorsitzenden und Parteisekretär der SEI.

Die Chinesische Nationale Nukleargesellschaft (China National Nuclear Power Corp, CNNC) sagte in einem Prospekt, der am Montag an der Börse von Shanghai veröffentlicht wurde, dass die Fusion von SNPT den Wettbewerb zwischen den drei wichtigsten Atomenergie-Konzernen beim inländischen und internationalen Bau von Atomkraftwerken verschärfen werde. Der andere große Konzern in diesem Sektor ist die China General Nuclear Power Group (CGN).

China erwägt eine Fusion zwischen CNNC und CGN, die ursprünglich als Rivalen aufgestellt wurden, die zu Hause und in Übersee um Projekte konkurrieren sollten, auf Veranlassung der Regierung aber gemeinsam an einem Reaktortyp, Marke Hualong 1, gearbeitet haben – mit der Absicht, diesen schließlich im Ausland zu vermarkten.

Beijing hatte im Januar gesagt, dass es bei der Expansion der chinesischen Unternehmen in Übersee, insbesondere in den Industrien Eisenbahn und Kernkraft, helfen werde.