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04. 06. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Shanghaier Hafenbetreiber liebäugelt mit deutschen Aktiva

Schlagwörter: Hafenübernahme, Shanghai Hamburg Hafen, Bremen, COSCO, SIPG

Nach einem Bericht des Hamburger Abendblatts ist das chinesische Unternehmen Shanghai International Port Group Co Ltd. (SIPG) an einer Beteiligung am Hamburger Hafen, dem weltweit größten Freihafen, interessiert. Auch soll SIPG Interesse an einem ähnlichen Vorhaben im Bremer Hafen, einem weiteren großen europäischen Hafen, geäußert haben.

Containerschiff "Hamburg Express" wird in den Hafen von Hamburg gezogen.

Chen Xuyuan, Vorstandsvorsitzender von SIPG, sagte bei der Welthafenkonferenz in Hamburg, dass eine enge Kooperation zwischen seinem Unternehmen und einem der europäischen Häfen ein lukratives Geschäft hervorbringen könnte, von dem beide Seiten profitieren werden.

Der Aktiengesellschaft SIPG gehört der größte Hafen auf dem Festland Chinas. Zu seinen Kunden zählen viele der in der Freihandelszone Shanghai ansässigen Unternehmen. Laut Berichten auf der Webseite des Unternehmens hat SIPG mittlerweile auch Märkte in Übersee erschlossen. Gerade hat SIPG die Konzession für ein Terminal über 25 Jahre in Haifa in Israel erhalten und sich eine Hafenbeteiligung in Zeebrugge in Belgien, dem zweitgrößten belgischen Hafen nach Antwerp, gesichert. Am vergangenen Mittwoch machte das Unternehmen jedoch keine genauen Angaben zu dem Vorhaben in Deutschland.

Doch das Shanghaier Hafenunternehmen ist nicht das einzige aus China, das nach Übernahme- oder Beteiligungsmöglichkeiten an ausländischen Häfen Ausschau hält, gerade im Hinblick auf den stetig wachsenden Handel zwischen China und dem Rest der Welt.

Erst am 15. Mai ist das Unternehmen China Ocean Shipping Group (COSCO) in die engere Auswahl für eine 51-prozentige Beteiligung am Piräus Hafen gelangt, dem größten Hafen Griechenlands. Letzte verbindliche Angebote werden dann im September abgegeben. Soweit verwaltet COSCO zwei Container-Anlegestellen in dem Hafen, die Verhandlungen über eine Mehrheitsbeteiligung sind noch im Gange.

Mehr garantierte Sicherheit hat da China National Cereals, Oils and Foodstuffs Corp. (COFCO) bereits vorzuweisen. Das Unternehmen investierte 1,34 Milliarden Euro für eine 51-prozentige Beteiligung an den Tätigkeiten im Agrargeschäft der in Hongkong ansässigen Noble Group. Darüber hinaus hat sich das Unternehmen im vergangenen Jahr mit der niederländischen Agrar- und Rohstoff-Handelsgruppe auf einen Aktienanteil von 51 Prozent geeinigt. Nach Einschätzungen von Dong Liwan, Professor für internationalen Handel an der Shanghai Maritime University, wird es COFCO mit diesen Geschäftsabwicklungen künftig möglich sein, die Vermögenswerte der Häfen in Südamerika (Brasilien und Uruguay) und Asien zu kontrollieren, sowie die Getreidespeicher und Verladevorgänge zu leiten. „Hafengeschäfte auszuweiten kann für Hafenbesitzer zuträglich sein und Handelsunternehmen dabei helfen, ihre Effizienz zu steigern und Kosten zu sparen. Außerdem kann es für Chinas Unternehmen im Agrargeschäft hilfreich sein, Getreide oder andere landwirtschaftliche Produkte, an solche Hafenmärkte zu schicken, die operatives Leasing betreiben oder mit denen eine Partnerschaft besteht. Auf diese Weise kann durch die Vereinfachung von Zollvorschriften und anderen administrativen Vorgängen Zeit gespart werden“, so der Professor.

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Quelle: german.china.org.cn

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