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14. 06. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

China: Ganze Familien vom Börsenfieber erfasst

Schlagwörter: China: Familien  Börsenfieber

Der chinesische Aktienmarkt ist nicht nur überhitzt – er sorgt auch in chinesischen Familien für erhitzte Gemüter.

Denn die steigenden Kurse haben vielen Familien nicht nur Reichtum, sondern auch Spaltung, Dramen und und Konflikte gebracht, da Eheleute, Eltern und Kinder immer häufiger über ihre Investments streiten.

Tian Yuanqiong, eine 40-jährige Investorin aus Chongqing, sagte, dass sie und ihr Mann sich so oft über die Auswahl von Aktien und ihre Handelsstrategien gestritten hätten, dass sie sich schließlich dazu entschieden, ihr Geld aufzuteilen und zwei getrennte Aktiendepots zu führen.

"Ich habe bei 3 Yuan pro Aktie gekauft. Als der Preis dann auf 9 Yuan stieg, wollte mein Mann, dass ich verkaufe – aber ich wollte nicht, weil die Aktie noch nicht das Kursniveau erreicht hatte, auf das ich gehofft hatte", sagte Tian.

Aber ihr Mann behielt recht, da der Preis des Papiers abtauchte und Tian ihre Verluste nie wieder reinholen konnte.

Nach dieser "Tragödie" beschloss das Paar, sich bei Anlageentscheidungen nicht mehr gegenseitig zu konsultieren und stattdessen gegeneinander zu konkurrieren.

"Es ist viel besser so, denn es hilft uns, unsere Risiken zu diversifizieren und nicht alles auf eine Karte zu setzen", sagte Tian.

Doch leider werden nicht in allen Familien derart rationale Entscheidungen getroffen.

So gibt es beispielsweise auch Berichte von Ehemännern, die ihre Jobs an den Nagel hängen, um mit Aktien zu handeln sowie von Hochschulabsolventen, die sich weigern, eine Arbeit zu suchen – sie hoffen stattdessen, dass der Aktienmarkt sie über Nacht reich machen wird.

Eine Zeitung in der Provinz Anhui berichtet, dass eine Frau das Aktiendepot ihres Ehemannes prüfte, weil sie vermutete, dass er Geld vor ihr versteckte.

Trotz wiederholter Warnungen von Experten bezüglich überzogener Bewertungen und der Gefahr einer Blase, nimmt die Begeisterung chinesischer Familien für den Handel mit Aktien immer weiter zu.

Laut der Chinesischen Zentralbank sind die Spareinlagen chinesischer Bürger im letzten Monat um 441,3 Milliarden Yuan (64 Mrd. Euro) gesunken – nach einem Minus von 1,05 Billionen Yuan im April.

Analysten sagen, dass dieser Rückgang zum Teil durch eine Kapitalverlagerung in den heißgelaufenen Aktienmarkt zu erklären sei.

Laut den Börsen von Shanghai und Shenzen haben im April fast 5 Millionen neue Investoren mit dem Aktienhandel begonnen.

Eine Umfrage der Bank of Communications kam zu dem Ergebnis, dass der Anteil der wohlhabenden Familien, die Aktien besitzen, von 67 Prozent (im März) auf 75 Prozent (im Mai) gestiegen ist.

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Quelle: german.china.org.cn

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