Chinesische Beteiligungsgesellschaften und andere Finanzinvestoren sind immer häufiger an Fusionen und Akquisitionen in Großbritannien beteiligt, deren Häufigkeit in den letzten Jahren signifikant und mit nie dagewesener Geschwindigkeit zugenommen hat.

Diese Trends wurden am Freitag beim zweiten "China Britain Investment and Partnership Forum" in London diskutiert, einer Veranstaltung von DealGlobe, einer digitalen Fusions- und Akquisitionsplattform mit Hauptsitz in London.

Während einige der wichtigsten chinesischen Akquisitionen in Großbritannien noch von Produzenten und Dienstleistungsunternehmen gemacht werden, um ausländische Technologien und Märkte zu gewinnen, wird eine zunehmende Zahl von ihnen mit Beteiligung von spezialisierten Finanzgesellschaften wie Risikokapital- und Beteiligungsgesellschaften – als Partner oder Initiatoren der Deals – abgewickelt.

Der Grund dafür ist, dass Finanzinvestoren häufig über mehr Wissen bezüglich der lokalen Märkte, einen besseren Zugang zu Informationen und Netzwerken sowie Know-how über für die Integration nach der Übernahme verfügen, weswegen ihre Beteiligung ein wertvoller Teil eines Deals sein kann.

Das Beteiligungsunternehmen China Equity Fund beispielsweise hat 2013 gemeinsam mit anderen Investoren einen Anteil von 37,5 Prozent an der britischen Automarke Aston Martin erworben, so dass man deren Know-how benutzen kann, um den Anteil der britischen Traditionsmarke am chinesischen Markt noch weiter auszubauen.

John Liu, Partner und Geschäftsführer von China Equity Fund, sagte, dass der chinesische Markt zunehmend internationaler werde und dass der inländische Verbrauch und Technologiegehalt erhöht werden müsse, was ausländischen Unternehmen, die nach China gehen, erhebliche Vorteile bringen könnte.

Mit einem chinesischen Finanzinvestor an Bord könnten westliche Unternehmen mit den richtigen Produkten und Technologien für den chinesischen Markt hier effektiver und mit einer ausgereifteren Strategie wachsen, sagte Liu.

"Wir können westlichen Unternehmen helfen, in China zu wachsen, ihr Markenimage zu entwickeln und zu managen und ihre Kosten und Risiken in China unter Kontrolle zu halten, was für sie effektiv mehr Potential für höhere zukünftige Gewinne schaffen würde", erklärte Liu.

China Equity Fund sei gerade auch dabei, eine Tochtergesellschaft in Großbritannien zu gründen, damit lokale Chancen schneller erkannt und rechtzeitig ergriffen werden können, so Liu weiter.

Terry Liu, Präsident des Beteiligungsunternehmens China Minsheng Investitionskapital, sagte, dass es seiner Meinung nach vorteilhaft sei, ein diversifiziertes Portfolio an internationalen Assets zu halten. Als Finanzinvestor sei es wichtig, Branchen mit gutem Wachstumspotenzial zu erkennen und eine führende Position bei solchen Investitionen einzunehmen.

Liu sagte außerdem, dass er das Vereinigte Königreich derzeit zum zweiten Mal besuche – und dass er bereits einige potentielle Investitionsmöglichkeiten gefunden habe. Er hoffe, dass China Minsheng bald eine strategische Kooperation starten könne, um diese Chancen zu einem späteren Zeitpunkt nutzen zu können.