Vierzehn Banden sind bei einer Polizeiaktion gegen Schmuggel aufgeflogen, wie die Generalverwaltung für Zoll bekannt gegeben hat. Die Banden sollen tiefgefrorene Fleischprodukte geschmuggelt haben, was ein großes Gesundheitsrisiko mit sich bringt. Zollbeamte haben mehr als 100.000 metrische Tonnen an tiefgefrorenem Fleisch mit einem Warenwert von 3 Milliarden Yuan beschlagnahmt und versiegelt. Zu den Produkten zählen nach Angaben der Verwaltung Hühnerflügel sowie Rind- und Schweinefleisch. Die Polizeiaktion wurde im Juni in 14 Provinzen und Regionen durchgeführt. Die Zollverwaltung von Changsha in der Provinz Hunan hat zwei Banden mit 20 Mitgliedern ausgehoben. Sie stehen im Verdacht, am 1. Juni tiefgefrorene Fleischprodukte geschmuggelt zu haben, 800 metrische Tonnen an Fleisch mit einem Warenwert von 10 Millionen Yuan wurden beschlagnahmt.

Es handelt sich hierbei um den größten Fall mit geschmuggelten Fleischprodukten in der Geschichte der Provinz. "Die Produkte haben locker ein ganzes Lagerhaus gefüllt. Es lag ein strenger Geruch in der Luft, und ich musste mich beinahe übergeben, als ich die Türe geöffnet habe", sagte der Zollbeamte Zhang Tao. Nach Angaben des stellvertretenden Direktors des Anti-Schmuggelbüros der Zollverwaltung von Changsha wurden die geschmuggelten Fleischprodukte nicht inspiziert. Das stelle ein großes Sicherheitsrisiko dar, denn die Konsumenten könnten durch den Verzehr lebensbedrohende Krankheiten bekommen. Es besteht die Gefahr, dass diese Produkte Bakterien und Viren wie etwa die Vogelgrippe tragen könnten. Yang sagte, ein weiteres Problem mit dem geschmuggelten Fleisch wäre, dass vieles davon bereits abgelaufen sei.

Beamte der Autonomen Region Guangxi haben herausgefunden, dass einige der konfiszierten Fleischprodukte noch viel älter sind, als es das angegebene Ablaufdatum suggeriert. Einige der Produkte waren bereits älter als 40 Jahre. Experten sagten, so lange das gefrorene Fleisch nicht auftaut, ist es für die Konsumenten unmöglich festzustellen, ob es sich um frisches oder schlechtes Fleisch handelt, das bereits Jahrzehnte alt ist. Wenn geschmuggeltes Fleisch unter unzureichenden Bedingungen wiederholt aufgetaut und wieder gefroren wird, nachdem es bereits schlecht geworden ist, ist die Gesundheitsgefahr besonders groß.

Die Zollbeamten von Changsah sagten, die Profite seien so hoch gewesen, dass bereits eine extensive Lieferkette entstanden sei. Die Schmuggler kaufen das Fleisch generell für einen sehr niedrigen Preis aus dem Ausland, dann wird es in Kühlcontainern nach Hongkong geliefert. Die Produkte werden anschließend über Vietnam ins chinesische Festland verschickt. Die Schmuggler heuern Einheimische in der Grenzregion an, um die Produkte über die chinesische Grenze zu bringen. Dann werden sie weiter nach Changsha verschickt, bevor sie über das ganze Land verteilt werden.

"Um Kosten zu sparen, mieten die Schmuggler oft ganz gewöhnliche Fahrzeuge statt speziellen Tiefkühlwagen. Daher taut das Fleisch oft mehrere Male auf, bevor es schließlich den Konsumenten erreicht", sagte Yang, der stellvertretende Direktor des Anti-Schmuggelbüros. Der Trend, landwirtschaftliche Produkte über das Internet zu bestellen, kommt den Schmugglern ebenfalls zugute. Experten riefen dazu auf, ein landesweites Aufsichtsnetzwerk zu etablieren und die Kontrollen in den Grenzregionen zu verstärken, um zu verhindern, dass derartige Produkte nach China gelangen.