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28. 06. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinas Finanzsektor öffnet sich für privates Kapital

Schlagwörter: Finanzsektor privates Kapital

Die chinesische Bankenaufsicht hat Richtlinien zur Öffnung des Finanzsektors veröffentlicht und begonnen, Bewerbungen privater Unternehmen, die in den Finanzmarkt einsteigen wollen, anzunehmen.

Die Bankenkommission hat am Freitag offiziell mit der Annahme von Anträgen privater Unternehmen – die in dem Sektor, der seit langem streng reglementiert wird, investieren wollen – begonnen.

Dieser Schritt stellt einen Übergang vom Pilotprogramm des letzten Jahres dar, da er die Gründung von Privatbanken zur ganz normalen Praxis macht. Es handelt sich auch um einen wichtigen Schritt bei der Liberalisierung des chinesischen Finanzsektors.

"Alle Kanäle für privates Kapital, das in den Bankensektor will, sind jetzt offen", sagte Shang Fulin, Vorsitzender der chinesischen Bankenaufsicht (CBRC), auf einer Pressekonferenz in Beijing.

Laut den am Freitag von der CBRC veröffentlichten Leitlinien müssen Privatunternehmen, um berechtigt zu sein:

・ in jedem der letzten drei Jahre profitabel gewesen sein

・ über einen Substanzwert von mehr als 30 Prozent aller Assets verfügen, selbst nach der Auszahlung der Jahresendboni

・ einen gut ausbalancierten Stand an Kapitalbeteiligungen erreichen, der weniger als 50 Prozent des Gesamtvermögens beträgt

・ eine solide Unternehmensführung, einen guten Ruf sowie astreine Kredit- und Steuerdaten aufweisen.

Mehr als 40 private Unternehmen haben bereits Interesse an der Gründung einer Bank bekundet. Shang sagte, dass die CBRC innerhalb von vier Monaten eine Entscheidungen bezüglich dieser Anträge treffen werde.

Er stellte auch fest, dass die Privatbanken Vorkehrungen für den Umgang mit "Restrisiken", die nicht durch die Einlagensicherung – die bis zu 500.000 Yuan (73.000 Euro) pro Konto versichert – abgedeckt sind, treffen müssen.

Die Öffnung für privates Kapital wird als eine Strategie der Regierung gesehen, um den Bankensektor des Landes, der geprägt ist von großen staatlichen Kreditgebern, zu transformieren und die Frage der Finanzierungsschwierigkeiten von kleinen Unternehmen und Startups in einer langsamer wachsenden Wirtschaft anzugehen.

Während es in den Leitlinien heißt, dass inländische und ausländische Privatinvestoren gleich behandelt werden, sagte Shang, dass die Regel, dass ausländische Investoren nur 20 Prozent der Aktien einer chinesischen Bank halten dürfen, unverändert bleibe.

China hatte 2014 ein Pilotprojekt gestartet, bei dem fünf vollständig private Banken gegründet wurden, die sich im Besitz von Unternehmen wie dem E-Kommerz-Riesen Alibaba und seinem inländischen Konkurrenten Tencent befinden. Alle fünf Privatbanken sind inzwischen in Betrieb.

Das Land beschleunigt auch die Eigentumsreform bei den staatseigenen Banken. So hat zum Beispiel die Bank of Communications, der fünftgrößte chinesische Kreditgeber nach Vermögenswerten, Anfang dieses Monats als erste staatliche Bank einen Plan zur Einführung von privaten Aktionären angekündigt.

Das Volumen des inländischen und ausländischen privaten Kapitals in den 20 an der Börse gelisteten Banken des Landes hat inzwischen 2,2 Billionen Yuan (320 Mrd. Euro) erreicht, was etwa einem Viertel der Bilanzsumme dieser Unternehmen entspricht. Bei den ländlichen Geschäftsbanken sei das Verhältnis noch höher – privates Kapital stehe für 73,4 Prozent der Bilanzsumme dieser Institute, so Shang.

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Quelle: german.china.org.cn

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