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01. 07. 2015 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Die chinesische Zollverwaltung (GAC) gab bekannt, bis Mitte Juni bereits mehr als 420.000 Tonnen abgelaufenes, tiefgefrorenes Fleisch im Zuge einer landesweiten Kampagne zur Bekämpfung des Schmuggels beschlagnahmt zu haben. Der Wert beläuft sich auf mehr als 440 Millionen Euro, manches Fleisch ist auf die 1970er Jahre datiert. Die Ware war für wirtschaftlich zweit- oder drittrangige Städte bestimmt.
Die Kampagne, die ausschließlich auf den Schmuggel von gefrorenem Fleisch angesetzt war, wurde Anfang dieses Monats in 14 Provinzen und Kommunen, darunter auch Beijing und Guangdong, durchgeführt. Laut GAC wurden dabei soweit 21 organisierte Banden und 130 Verdächtige verhaftet, die alle in den Handel mit gefrorenem Hühner- und Rindfleisch involviert gewesen sein sollen. Gefrorenes Fleisch kommt überwiegend von strategischen Lagerbeständen aus dem Ausland, besonders aus den USA. Werden die Bestände aufgestockt oder ersetzt, kommt ein Teil des abgelaufenen Fleisches aus dem Lager auf den Markt.
Herr Cui, ein Geschäftsmann aus dem Rindfleischhandel erklärt: "Wenn das Fleisch für eine lange Zeit gefroren war, nimmt es durch die Oxidation eine eher schwarze Farbe an, so dass es nicht direkt an den Kunden verkauft wird. In Restaurants wird es geschmort, frittiert oder in Soße gekocht und schmeckt dann wie normales Fleisch. Für den Konsumenten wird es dann schwer den Unterschied zu frischem Fleisch zu schmecken."
In vielen Ländern ist es üblich große Mengen Fleisch einzufrieren, um es entweder strategisch einzulagern oder den Marktpreis zu stabilisieren. Die chinesische Zentralregierung beispielsweise gibt vor, dass gefrorenes Schweinefleisch in Tiefkühllagern alle vier Monate rotiert und aus dem Lager genommen werden muss. Für Rind- und Hammelfleisch gelten acht Monate.
Gao Guan, stellvertretender Sekretär der China Meat Association sagte gegenüber der Beijing News: "Die chinesischen Regeln lassen erkennen, dass der Zeitraum für eine Qualitätssicherheit für Rind- und Hammelfleisch zwischen acht und 12 Monaten liegt. Ist das Fleisch einmal abgelaufen, darf es nicht mehr aufgetaut [oder verwendet] werden. Aber manche Länder lagern das Fleisch für zwei Jahre ein, länger als wir." Guan erklärte weiterhin, dass, obwohl in allen Ländern Vereinbarungen darüber bestehen, über welchen Zeitraum eine Qualitätssicherheit von Fleisch noch gewährleistet sein kann, unterscheidet sich die Leitung der Lager und nicht alle Regeln werden immer strikt befolgt.
Die Beijing News berichtete zudem, dass gefrorenes Fleisch auf den Märkten in Beijing nur selten zu finden ist. Die geschmuggelte Ware werde nach der Zollabwicklung in Hongkong an zweit- und drittrangige Handelsplätze in den Provinzen Sichuan, Hunan, Yunnan und Guizhou verkauft.
In der Provinz Yunnan wurden erst vor kurzem insgesamt 11 Transporter mit 330 Tonnen geschmuggeltem Tiefkühlfleisch im Wert von 720.000 Euro sichergestellt. Geschmuggelt wurde Rind-, Schweine- und Hühnerfleisch. Gerade in Küstenregionen wie beispielsweise Tianjin finden sich aber auch immer wieder alle Arten von Fisch und Meeresfrüchten unter der geschmuggelten, abgelaufenen Tiefkühlware.
Die Volksrepublik China hat in den vergangenen Jahren eine Reihe von Lebensmittelskandalen erlebt. Der letzte Aufsehen erregende Fall drehte sich um eine US-amerikanische Fleischfabrik, die abgelaufenes und verdorbenes Fleisch an seine Kunden verkauft haben soll. Zu den Kunden gehörten unter anderem McDonald`s, Starbucks, KFC und Pizza Hut.
Quelle: german.china.org.cn
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