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13. 08. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Eine RMB-Abwertung macht noch keinen Währungskrieg

Schlagwörter: RMB-Abwertung  Währungskrieg

Während Chinas neu angekündigte Revision des Yuan-Wechselkurssystems vom Internationalen Währungsfonds (IWF) begrüßt wurde, fingen einige US-Politiker – wie zu erwarten war – wieder damit an, über Chinas Währungspolitik zu murren.

Vorwürfe, dass China den Renminbi (RMB) manipuliere, um ein Handelsvorteil zu erzielen, sind nicht haltbar – dass "China einen Währungskrieg [führt]" ist völlig übertrieben.

Am Dienstag gab die Chinesische Zentralbank (CZB) bekannt, dass der tägliche Leitkurs des RMB – der an das chinesische Devisenhandelssystem gesendet wird, bevor der Handel beginnt – auf dem Schlusskurs des Interbanken-Wechselkurses des Vortags, Angebot und Nachfrage am Markt sowie der Preisentwicklung der wichtigsten Währungen basieren sollte.

Erstens fiel die Entscheidung vor dem Hintergrund, dass der RMB-Leitkurs vom aktuellen Marktkurs "sehr deutlich und für einen langen Zeitraum" abgewichen ist, was "die Autorität und den Status" des von China festgelegten Paritätssystems "untergraben" hat.

Die CZB will, dass der Wechselkurs des chinesischen Yuan gegenüber dem US-Dollar die Entwicklung des Marktes besser widerspiegelt. Die Abwertung war ein Ergebnis der Reformen, die darauf abzielen, dass sich der Wechselkurs stärker am Markt orientiert.

Der starke Rückgang des Werts der chinesischen Währung nach der Ankündigung sei eine einmalige Anpassung, die die bisher aufgelaufenen Differenzen zwischen dem von der Regierung festgelegten Kurs und dem marktüblichen Kurs überbrücke.

Darüber hinaus entspricht die Reform des Wechselkursmechanismus weder einer echten Abwertung, noch bedeutet sie, dass jetzt ein dauerhafter Abwertungstrend des RMB einsetzen wird.

Zweitens hat China seine Währung nicht absichtlich abgewertet, um so seinen Exporteuren auf Kosten der ausländischen Mitbewerber einen Vorteil zu verschaffen. Der niedrigere Wechselkurs ist nur ein Nebenprodukt, nicht das Ziel.

Chinas Exporte haben in diesem Jahr tatsächlich einen Einbruch erlebt, aber dies ist im Wesentlichen ein Ergebnis der schwachen Auslandsnachfrage. Glücklicherweise hat China ausreichend "politische Munition" für Maßnahmen zur Steigerung der Inlandsnachfrage, um diesen Gegenwind auszugleichen.

Laut der HSBC werden sowohl die geld- als auch die fiskalpolitischen Maßnahmen immer mehr und gleichzeitig besser koordiniert, was sich daran zeige, dass die politischen Bankhäuser mehr als eine Billion Yuan an Bonds begeben werden – zur Unterstützung von Investitionen in die Infrastruktur.

In der HSBC-Prognose heißt es, dass "die Kombination von geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen dazu beiträgt, dass die Wirtschaft auf dem Weg der konjunkturellen Erholung [ist] und das Wachstumsziel von rund 7 Prozent erreicht."

Drittens ist die Schwächung der Währung das Resultat eines relativ langsamen Wirtschaftswachstums, und für einen stabilen Wechselkurs braucht es eine stabile Wirtschaft.

Da die Erholung der US-Wirtschaft an Dynamik gewonnen hat, ist es nur natürlich, dass auch der US-Dollar aufgewertet hat.

In der Zwischenzeit braucht China – das sich derzeit in einem Prozess der "neuen Normalisierung" seiner Wirtschaft befindet, der es erforderlich macht, sein Entwicklungsmodell ausgewogener und nachhaltiger zu gestalten – noch Zeit, um sich zu stabilisieren. So kann es auch kaum verwundern, dass der RMB-Wechselkurs sich wahrscheinlich nicht stabilisieren wird, bevor die Wirtschaft selbst nicht stabil ist.

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Quelle: german.china.org.cn

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