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10. 09. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

So steht es um Chinas Wirtschaft

Schlagwörter: Chinas Wirtschaft

Über die chinesische Wirtschaft wurde in den letzten Tagen und Wochen viel geschrieben. Nicht wenige ausländische Stimmen äußerten sich besorgt. Wie also steht es wirklich um Chinas Wirtschaft?

Das Nationale Statistikamt hat Chinas Wirtschaftswachstum vom vergangenen Jahr am Montag um 0,1 Prozent nach unten auf 7,3 Prozent korrigiert. Die Korrektur hat zu Spekulationen über die chinesische Wirtschaft geführt. So gibt es internationale Stimmen, die von einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in der Volksrepublik ausgehen. Japans Finanzminister Taro Aso hat seine Unzufriedenheit über Chinas Wirtschaftspolitik bereits am Treffen der G20-Finanzminister und Notenbankchefs am vergangenen Wochenende in Ankara zum Ausdruck gebracht.

Wie also steht es um Chinas Volkswirtschaft? Hat sie an Fahrt verloren? Und in welche Richtung wird sie sich künftig entwickeln? Die folgenden vier Anhaltspunkte sollen Aufschluss über diese Fragen geben:

Punkt 1: Die Grundlage der chinesischen Wirtschaft ist insgesamt stabil

Die Befürworter eines Konjunkturabfalls in China verweisen gerne auf den Einkaufsmanagerindex (EMI) der Industrie. Im August fiel der Index in China mit 49,7 Prozent unter die kritische Marke von 50 Prozent. Werte über 50 Prozent signalisieren ein Wachstum der Wirtschaft. Kritiker weisen auch auf die industrielle Wertschöpfung hin, die im Juli nach drei Monaten der leichten Zunahme wieder zurückging. Was also steckt hinter diesen negativen Zahlen?

Erstens einmal sind einzelne Daten nicht überzeugend. Die US-Bank Morgan Stanley führt den Rückgang des Einkaufsmanagerindex im August auf saisonale und einmalige Faktoren wie die Militärparade in Beijing und häufiges Unwetter zurück. Die unvohersehbaren Schwankungen auf den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten haben sich ebenfalls negativ auf Chinas Wirtschaft ausgewirkt.

Chinas Finanzminister Lou Jiwei hat nach dem Treffen der G20-Finanzminister und Notenbankchefs in Ankara bereits darauf hingewiesen, dass die Volksrepublik trotz ihres derzeit moderaten Wachstums auch weiterhin der Motor der Weltwirtschaft bleiben wird: "Auch wenn sich das Wachstum von Chinas Wirtschaft verlangsamen sollte, wird China noch immer mit rund 30 Prozent zum weltweiten Wirtschaftswachstum beitragen."

Punkt 2: Chinas Regierung wird an ihrer Makropolitik festhalten

Wie Finanzminister Lou weiter sagte, wird die chinesische Regierung kurzfristigen saisonalen Schwankungen keine größere Bedeutung beimessen. Die makroökonomische Politik der Regierung konzentriere sich auf umfassende Ziele wie die Erhöhung der Beschäftigungsrate sowie die Stabilität der Preise. Die chinesische Regierung werde nicht ihre gesamte Wirtschaftspolitik wegen eines einzelnen Wirtschaftsindikators ändern. Die drei Hauptindikatoren – das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts, die Arbeitslosenrate und der Verbraucherpreisindex – würden sich alle in einem vernünftigen Rahmen bewegen. China sei zuversichtlich, die kurzzeitige Konjunkturabschwächung meistern und seine Wirtschaftsreform umsetzen zu können, so Lou.

Punkt 3: Aktienmarkt wird stärker reguliert

Die Börsenkurse seien nach der Korrektur des Aktienmarkts Mitte Juni stark zurückgegangen, auf die Realwirtschaft habe dies jedoch keinen nennenswerten Einfluss gehabt, sagt Chinas Zentralbankchef Zhou Xiaochuan. Auch der Wechselkurs zwischen dem chinesischen Renminbi und dem amerikanischen Dollar hat sich zuletzt wieder stabilisiert. Der Finanzmarkt werde sich weiter stabilisieren, ist Zhou überzeugt.

Chinas Wertpapieraufsicht hat am Sonntag eine Reihe von Maßnahmen erlassen, durch die der Aktienmarkt in Zukunft stabiler werden soll.

Punkt 4: Mehr Unterstützung für KMU

Chinas Staatsrat hat am 1. September die Errichtung eines Fonds in Höhe von 60 Milliarden Yuan (8,4 Milliarden Euro) zur Unterstützung von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) angekündigt. Gemäß Ministerpräsident Li Keqiang handelt es sich um einen marktorientierten Fonds. Als weitere Maßnahme zur Förderung der KMU wird die chinesische Regierung Steuererleichterungen einführen. Premier Li hat mehrfach betont, dass die Regierung das Unternehmertum und die Innovation als Motoren für das neue Wachstumsmoment betrachtet.

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Quelle: people.cn

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