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24. 09. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Börsenaufsicht ermittelt in Fanya-Pleite

Schlagwörter: Börsenaufsicht ermittelt  Fanya-Pleite

Die chinesische Wertpapieraufsicht wird wahrscheinlich hart gegen unregulierte Wertpapier- und Warenbörsen vorgehen, nachdem die 40 Milliarden Yuan-Pleite einer Börse für seltene Metalle für weit verbreitete Proteste von Anlegern gesorgt hatte.

Am Montag hatten sich hunderte Investoren aus dem ganzen Land vor dem Gebäude der chinesischen Wertpapieraufsicht (CSRC) versammelt und die Rückzahlung ihres Geldes gefordert, das sie in Finanzprodukte mit sehr hohen Zinsen investiert hatten, die die Metallbörse "Fanya" aus Kunming (Provinz Yunnan) ihnen angeboten hatte.

Die Börse hatte aufgehört, Investorengelder und Investitionserlöse aus ihren finanziellen Produkten zurückzuzahlen, mit denen sie Anlegern eine jährliche Rendite von bis zu 13,6 Prozent versprochen hatte. Es wird geschätzt, dass landesweit mehr als 200.000 Anleger von dem Fanya-Skandal betroffen sind, bei dem es um Investitionen im Wert von mehr als 40 Milliarden Yuan (5,6 Mrd. Euro) geht.

Der Fanya-Skandal hat Befürchtungen ausgelöst, dass das Finanzierungssystem der Börse nichts weiter als ein gigantisches Schneeballsystem sein könnte, dass sich in Chinas gesamtem Finanzmarkt ausgebreitet hat.

Die Fanya, gegründet 2011, behauptet sich als die weltweit größte Handelsplattform für seltenere Metalle – wie beispielsweise Indium und Bismuth – mit einem kumulierten Transaktionswert von 325,7 Milliarden Yuan (45,7 Mrd. Euro).

Doch eigentlich funktionierte die Börse wie ein Finanzierungssystem, bei dem Metalle als Sicherheiten für Darlehen hinterlegt wurden, während gleichzeitig durch den Verkauf von Anlageprodukten mit extrem hohen Zinsen an Privatanleger immer wieder frisches Geld in das System eingezahlt wurde.

Der scharfe Einbruch der internationalen Rohstoffpreise und der vorangegangene Bullenmarkt an Chinas Börsen hatten zu einem kollektiven Abzug von Investorengeldern geführt, woraufhin die Börse im Juli ihre Zahlungen an die Investoren wegen Liquiditätsproblemen einstellen musste.

"Das Geschäft von Fanya selbst generiert keine Gewinne. Ihr Geschäftsmodell funktioniert nur, solange neue Investoren immer wieder neues Kapital einzahlen, damit den 'älteren' Investoren die ihnen versprochenen Renditen ausgezahlt werden können", sagte ein leitender Angestellter einer Bergbau-Börse – der anonym bleiben wollte – gegenüber China Daily.

"Fanya versuchte, große Vorräte von seltenen Metallen zu horten, um ein Angebots- und Preismonopol aufzubauen, was ihr aber nicht gelang. Da es zu den Preisen, die die Fanya festsetzte, keine realen Käufer der Metalle gab – da die Fanya-Preise sehr viel höher waren als die vorherrschenden Marktpreise –, kam es allmählich zu einer Erschöpfung der Zahlungskette dieses Betrugssystems", so der Informant.

Li Shuguang, Professor für Rechtswissenschaften an der Universität für Politikwissenschaften und Recht, sagte, dass der Fanya-Skandal wahrscheinlich zu einer massiven Regierungskampagne gegen Börsen, die illegalen oder unauthorisierten Geschäften nachgehen, führen wird.

Die Gründung Fanyas war von den lokalen Finanzbehörden der Provinz Yunnan genehmigt worden. Shan Jiuliang, der 51-jährige Gründer und Präsident von Fanya, reagierte nach den Anleger-Protesten vom Montag nicht auf die Anfragen der Presse.

Die CSRC, die oberste Wertpapieraufsichtsbehörde des Landes, hat bisher noch keine Stellungnahme zum Fanya-Fall veröffentlicht.

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Quelle: german.china.org.cn

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