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30. 09. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Der "amerikanische Traum" geht verloren – VW setzt vielleicht komplett auf China

Schlagwörter: amerikanische Traum China Volkswagen

"Der Verwaltungsausschuss von VW wird der obigen Untersuchung extrem viel Beachtung schenken. Ich persönlich habe die Verbraucher und die Öffentlichkeit enttäuscht. Dafür entschuldige ich mich aufirchtig", sagte der frühereVW-CEO Martin Winterkorn am 21. September.

Laut US-amerikanischen Medien gibt es etwa 482.000 VWs, die gegen die Abgas-Vorschrften verstoßen. Somit droht VW eine Geldstrafe von rund 18 Milliarden US-Dollar (etwa 16 Milliarden Euro). Die Diskussionen über den Abgas-Skandal haben den "amerikanischen Traum" von VW nahezu zerschmettert. Das Unternehmen hatte voller Optimismus erwartet, dass sich der Umsatz in den USA bis 2018 verdoppeln werde.

Zum Glück nehmen die USA in der Umsatzstrategie keinen wichtigen Platz ein. Im Jahr 2014 hat VW in den USA 367.000 Wagen verkauft, was nicht einmal einem Zehntel der Absatzzahlen auf dem chinesischen Markt entspricht.

Auf dem chinesischen Markt wird VW seit langem wegen seiner früheren Ansiedlung und den daraus resultierenden Vorteilen von anderen Unternehmen beneidet. Wie Toyota in den USA und Suzuki in Indien, verfügt auch VW über eine gute Stellung in China.

Die VW-Absatzzahlen nähern sich dank der chinesischen Konsumenten bereits der vier Millionen-Marke, dies entspricht rund einem Drittel des gesamten Umsatzes der VW Group im letzten Jahr. Die Leistung auf dem chinesischen Markt hatte der VW Group dazu verholfen, dass sie vier Jahre früher als geplant das Absatzziel von 10-Millionen erreicht hatte.

Daher ist es für VW wichtig während der Rehabilitierung auch die stabile und gesunde Entwicklung des chinesischen Marktes zu sichern. Diesmal können die Rückschläge auf dem nordamerikanischen Markt vielleicht dafür sorgen, dass VW Konsequenzen daraus zieht und dem chinesischen Markt sowie den chinesischen Verbrauchern mehr Beachtung schenkt. In den letzten Jahren hatte VW in China auch Qualitätsprobleme, aber noch nie hat sich Martin Winterkorn so "aufrichtig" bei einem einzelnen Markt entschuldigt.

VW ist in den 80er Jahren nach China gekommen und hat binnen kurzer Zeit zwei Joint Ventures im Norden und im Süden Chinas gegründet. Mehr als 30 Jahre später sind viele weitere multinationale Konzerne in China angesiedelt. China ist sechs Jahre lang in Folge der größte Automobilabsatzmarkt der Welt, doch seine Verbraucherkultur und relevante Gesetze sind nicht vollständig.

China ist nur quantitativ ein so großes Automobilland wie die USA, aber nicht ein so starkes, dessen Status mit dem der USA verglichen werden kann. Der multinationale Autoriese setzt mehr darauf, welcher Markt mehr Profite bringen kann. Im Gegensatz dazu achtet er weniger darauf, ob eine Autokultur entwickelt und ob eine Konsumentengruppe, die sich mit Autos auskennt, gebildet werden kann.

Daher reagiert der Riese hinsichtlich der Qualitätsprobleme und im Vergleich offenbar nicht so zügig wie in Europa oder Amerika.

VW ist mit dem Faktum konfrontiert, dass auf dem chinesischen Automarkt minimales Wachstum bei gleichzeitig "neuer normalität" herrscht. Außerdem gibt es in China ebenfalls Rückrufe aufgrund der Qualität und der Marken-Treuegrad nimmt ab. All das hat dazu geführt, dass VW angefangen hat, seine Einstellungen in China zu modifizieren. Einerseits will VW die stabile, gesunde Entwicklung des chinesischen Marktes sichern, andererseits will VW die guten Beziehungen mit chinesischen Verbrauchern pflegen.

Vom Skandal über den Defekt des DSG-Getriebes, der ab 2012 ins Visier der Öffentlichkeit geraten war, über die gebrochene Achse von Sagitar bis hin zur schnellen Reaktion auf die gebrochene Achse von Sagitar erst vor Kurzem – man kann leicht sehen, dass VW und seine zwei Joint Ventures ihre Einstellung gerade überdenken.

Dies sieht man besonders deutlich daran, dass sich VW China und FAW VW ohne Aufschub mit vier Maßnahmen bei Verbrauchern entschuldigt haben, als die chinesische Zentralregierung die Untersuchungsergebnisse zur gebrochenen Achse von Sagitar veröffentlichte. Nicht wenige Insider meinen, dass dies früher unvorstellbar gewesen sei. Man kann sagen, dass die vier Maßnahmen im Verglecih mit dem "Sich-Herausreden" von früher die Veränderungen sowie Aufrichtigkeit von VW China und FAW VW zeigen.

Ab August dieses Jahres ist die Absatzzahl der PKWs in China im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bereits drei Monate in Folge gefallen. Vor diesem Hintergrund blieb VW nach wie vor Absatzmeister auf dem PKW-Markt im August. Im Jahr 2014 hat die VW Group in China mehr als 3,5 Millionen Autos hergestellt und diese machten mehr als ein Drittel der globalen Absatzzahl der VW Group aus. Damit war es das Automobilunternehmen, dessen Umsatz Platz 1 in China belegte. Bis 2019 plant VW insgesamt über 22 Milliarden Euro zu investieren und mehr als 60 neue Autotypen auf den Markt zu bringen. Im April dieses Jahres, kurz vor der lnternational Automobile and Manufacturing Technology Exhibition in Shanghai, betonte Jochem Heizmann, CEO von VW China, dass China VWs "zweite Heimat" sei.

Mit der Zerschmetterung des "amerikanischen Traumes" wird VW dem chinesischen Markt in Zukunft womöglich mehr Beachtung schenken. Darüber hinaus wird VW den chinesischen Markt auf eine noch nie dagewesene, strategische Höhe anheben, denn der Traum von der "Weltherrschaft" könnte im Großen und Ganzen als verloren erklärt werden, hätte VW keinen so großen Erfolg auf dem chinesischen Markt erzielt.

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Quelle: german.china.org.cn

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