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08. 10. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Devisenschmelze entlastet Yuan

Schlagwörter: Devisenreserven Rückgang Fremdwährungsreserven

Im dritten Jahresquartal schrumpften Chinas Devisenreserven so stark wie seit 20 Jahren nicht mehr. Im September verlangsamte sich der Rückgang jedoch wieder – ein Anzeichen dafür, dass der Abwertungsdruck auf den Yuan abgenommen hat.

Wie die Chinesische Zentralbank am Mittwoch bekannt gab, sind Chinas Fremdwährungsreserven im dritten Quartal um den Rekordbetrag von 180 Milliarden US-Dollar geschrumpft. Das ist der stärkste Rückgang seit zwei Jahrzehnten.

Nach dem beispiellosen Rückgang von 94 Milliarden Dollar im August sanken die Währungsreserven der Volksrepublik im September nur noch um 43 Milliarden Dollar. Dies deutet darauf hin, dass der Abwertungsdruck auf den Yuan abgenommen hat.

Aus den am Mittwoch veröffentlichten Zahlen geht aber auch hervor, dass China Ende September mit 3,51 Billionen US-Dollar nach wie vor über die größten Fremdwährungsreserven der Welt verfügte.

Der anhaltende Rückgang von Chinas Devisenreserven in den letzten fünf Monaten hat die Anleger verunsichert. Im Raum steht unter anderem die Frage, ob die Volksrepublik mit den geschrumpften Reserven ihre Auslandsschulden noch decken kann.

Die Schweizer Großbank UBS schätzt, dass über 2,2 Billionen von Chinas Fremdwährungsreserven in Höhe von insgesamt 3,51 Billionen US-Dollar in Staatsanleihen von Industriestaaten stecken. Bei weiteren 1,4 Billionen soll es sich um amerikanische Staatsanleihen handeln, womit die Volksrepublik der größte Gläubiger Amerikas wäre.

Der UBS-Studie zufolge sind Chinas Devisenreserven viermal so hoch wie die Auslandsschulden des Landes. Mit dem Berg an ausländischen Devisen wäre die chinesische Regierung nach Schätzungen der Bank in der Lage, importierte Waren und Dienstleistungen über einen Zeitraum von 20 Monaten hinweg zu bezahlen.

„Eine Verlangsamung des Devisenrückgangs reduziert die Ängste über einen extremen Verkaufsdruck auf den Yuan“, sagt Bloomberg-Analyst Tom Orlik.

Die chinesische Landeswährung hat sich im September wieder etwas erholt. Als die Zentralbank in Beijing am 11. August die bis dahin recht starre Bindung des Yuan an den amerikanischen Dollar aufgab, verlor Chinas Währung mit 2,6 Prozent soviel an Wert wie seit zwei Jahrzehnten nicht mehr. Im September legte der Yuan gegenüber dem Dollar aber bereits wieder um 0,3 Prozent zu.

Präsident Xi Jinping zeigte sich während seines Staatsbesuchs in den USA Ende September zuversichtlich, dass sich der Yuan weiter stabilisieren wird. Auch Ministerpräsident Li Keqiang hat wiederholt betont, dass es keinen Grund für eine weitere Abwertung der chinesischen Landeswährung gibt.

Für Orlik von der US-Nachrichtenagentur Bloomberg deuten die Aussagen von Xi und Li darauf hin, dass der Abwertungsdruck auf den Yuan zumindest auf kurze Sicht abnehmen wird. Die Aussagen von Chinas Führungsspitze seien auch ein Beleg dafür, dass die Regierung in Beijing bereit sei, die Währung noch eine Weile auf dem derzeitigen Niveau zu verteidigen, meint Orlik. Der Ökonom geht denn auch davon aus, dass der Gesamtbetrag von Chinas Fremdwährungsreserven weiter schrumpfen wird.

Analysten zufolge bleibt der Yuan unter Abwertungsdruck, solange die Möglichkeit besteht, dass die US-Notenbank die Zinsen in nächster Zeit erhöht.

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Quelle: people.cn

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