Das weltgrößte Markenbewertungsinstitut Interbrand hat die Rangliste der „2015 Best Global Brands“ veröffentlicht. Apple und Google führen die Liste erneut an. Die chinesischen Marken Huawei und Lenovo belegten Platz 88 und 100.

Das New Yorker Marktberatungsunternehmen Interbrand hat ein Verfahren entwickelt, mittels dessen es die zu bewertenden Marken anhand von sieben Faktoren, aufgeteilt in 80 bis 100 Kriterien, mit Punkten bewertet. Einige Wissenschaftler sprechen dem Interbrand-Markenwert eine exakte Wertaussage ab und bezeichnen ihn als einen Schätz- oder Tendenzwert. Trotzdem hat sich diese Methode in den Medien etabliert und ist damit die derzeit wichtigste Berechnungsmethode des Markenwertes.

Unter den Top 10 belegen von Platz Eins ausgehend folgende Marken die Rangliste: Apple, Google, Coca-Cola, Microsoft, IBM, Toyota, Samsung, GE, McDonald’s und Amazon. Amazon hat es in diesem Jahr zum ersten Mal unter die Top 10 geschafft. Der Markenwert des Online-Versandhändlers ist um knapp 30 Prozent auf rund 38 Milliarden US-Dollar gestiegen. Der Elektronik-Konzern Apple rangiert mit einem Markenwert von 170,3 Milliarden US-Dollar erneut auf Platz Eins und übertrifft den Markenwert von Google auf Platz Zwei um 50 Milliarden US-Dollar.

Auf der diesjährigen Rangliste findet man fünf neue Marken: das dänische Unternehmen und den größten Spielzeughersteller der Welt Lego (Platz 82), das US-Online-Bezahlsystem PayPal (Platz 97), die deutsche Automarke BMW-MINI (Platz 98), die französische Kellerei Moët & Chandon (Platz 99) sowie den chinesischen Computer-Hersteller Lenovo (Platz 100).

Die 100 untersuchten Marken sind in verschiedene Kategorien unterteilt. Dabei entstammen die meisten Marken (insgesamt 28 Stück) wie beispielsweise Apple, Microsoft, Toyota (Platz 6), BMW (Platz 11) und Mercedes-Benz (Platz 12) den Technologie- und Auto-Kategorien. In der Kategorie für Alltagschemikalien findet man auch in diesem Jahr die Marken L'Oreal, Johnson & Johnson und Colgate vertreten, nicht jedoch die US-amerikanische Kosmetikfirma Avon Products.

Der US-amerikanische Sportartikelhersteller Nike überholte die Luxusmarke Louis Vuitton (LV) und führt die Rangliste des Jahres 2015 in der Bekleidungskategorie an. Das schwedische Textilhandelsunternehmen H&M hat wie bereits letztes, auch in diesem Jahr wieder an Markenwert zugelegt.

Das zeigt erneut, dass sich das Wachstum auf dem globalen Luxusgütermarkt seit zwei Jahren verlangsamt, während sich gewöhnliche Marken zunehmend größerer Beliebtheit erfreuen. Auf die diesjährige Rangliste haben es in der Kategorie Bekleidung des Weiteren die französischen Marken Hermès und Cartier, Gucci und Prada aus Italien, die deutschen Marken Adidas und Boss, das britische Modelabel Burberry sowie Tiffany&Co. und Ralph Lauren aus den USA geschafft.

Huawei hat es im vergangenen Jahr als erste chinesische Marke unter die „2015 Best Global Brands“ geschafft und rangiert in diesem Jahr mit einem Markenwert von knapp fünf Milliarden US-Dollar auf Platz 88. Lenovo ist mit 4,1 Milliarden US-Dollar die zweite chinesische Marke auf der Liste.

Laut Stuart Green, CEO von Interbrand im Raum Asien-Pazifik, hat der gesamte Markenwert der asiatischen Marken in den vergangenen fünf Jahren um 69 Prozent zugenommen. Weltweit üben die asiatischen Marken einen immer stärkeren Einfluss auf das Alltagsleben aus.