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15. 10. 2015 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Die Verbrauchsgüterinflation in China hat sich im September stärker abgekühlt als erwartet. Gleichzeitig sanken die Erzeugerpreise den 43. Monat in Folge, was die Bedenken über den deflationären Druck in der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft vergrößert hat.
Der Verbraucherpreisindex (VPI) stieg laut dem Staatlichen Amt für Statistik (SAS) im September um 1,6 Prozent gegenübder dem Vorjahr. Damit war der VPI niedriger als die erwarteten 1,8 Prozent – im August war der VPI noch um zwei Prozent gestiegen.
Einen Hinweis auf die schwache Nachfrage lieferte auch der Nicht-Lebensmittel-VPI, der laut SAS im September sogar nur um ein Prozent wuchs.
Das geringe VPI-Wachstum sei vor allem auf die hohe Vergleichsbasis im letzten Jahr zurückzuführen, sagte der erfahrene SAS-Statistiker Yu Qiumei, in einer gemeinsam mit den Daten herausgegebenen Erklärung. Der VPI stieg im September 2014 um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat – im laufenden Jahr waren es 0,1 Prozent.
Dem aufgrund der schwachen Nachfrage und den Überkapazitäten wachsenden Druck begegneten die chinesischen Unternehmen mit weiteren Senkungen der Verkaufspreise, wodurch sie neue Kunden zu gewinnen hoffen.
Der Erzeugerpreisindex (EPI) fiel gegenüber dem Vorjahr um 5,9 Prozent und stand damit im Einklang mit den Erwartungen. Dies war prozentual gesehen der exakt gleiche Rückgang wie schon im August (-5,9%), welcher schon der größte Rückgang seit dem tiefsten Tiefpunkt der globalen Finanzkrise im Jahr 2009 gewesen war.
"Insgesamt hebt der schwache EPI die schweren Überkapazitäten und die träge inländische Investitionsnachfrage noch hervor", sagten die Ökonomen von Nomura. "Angesichts der schwachen Wachstumsaussichten erwarten wir von der Zentralregierung weiterhin moderate fiskalpolitische Impulse und eine fortgesetzte geldpolitische Lockerung."
Nomura rechnet mit einer weiteren Reduktion der Mindestreserve der Banken noch vor Ende dieses Jahres und vier weiteren – um jeweils 50 Basispunkte – im Jahr 2016, zusammen mit zwei weiteren Leitzinssenkungen von je 25 Basispunkten im nächsten Jahr.
Die hartnäckig schwachen Erzeugerpreise drohen, die Unternehmensgewinne zu erodieren und die Schuldenlast der Betriebe zu erhöhen – Bedingungen, die laut Analysten für den Rest des Jahres so bleiben werden.
Weichai Power – Chinas größter Hersteller von Motoren für schwere Lkw, die im Bergbau und Bauwesen verwendet werden – warnte am Dienstag, dass das Konzernergebnis für die ersten neun Monate aufgrund der sich abschwächenden Konjunktur um 75 bis 85 Prozent fallen könnte.
Doch solange die VPI deutlich unter den von Beijing vorgegebenen drei Prozent für das Gesamtjahr bleibt, haben die Politiker noch genügend Spielraum, um weitere Unterstützungsmaßnahmen für die Wirtschaft zu ergreifen.
China hat seit Ende 2014 bereits eine ganze Reihe von Maßnahmen ergriffen – einschließlich fünf Senkungen der Leitzinsen seit November.
Die am Dienstag veröffentlichten Handelsdaten zeigen, dass die Importe im September den elften Monat in Folge gesunken sind, belastet von sinkenden globalen Rohstoffpreisen und einer schwachen Nachfrage, während die Exporte den dritten Monat in Folge sanken – wenn auch weniger als erwartet.
Die Aktivität der chinesischen Fabriken schrumpfte im September erneut, da die Zahl der neuen Aufträge zurückging. All diese Messwerte haben der Befürchtung, dass die chinesische Wirtschaft sich schneller abkühlt als erwartet, neue Nahrung verliehen.
Quelle: german.china.org.cn
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