Als Alibaba im vergangenen Jahr am "Tag der Singles" 9,3 Milliarden US-Dollar einnahm, wusste Takeuchi Toshiaki, dass er China als Markt einfach nicht ignorieren konnte.

Toshiaki, Direktor des japanischen Kosmetikherstellers Kao, besuchte am Dienstag den Start der diesjährigen Kampagne Alibabas in Hangzhou, Provinz Zhejiang. Takeuchi hat bereits einen Deal mit Alibabas internationaler Verkaufsplattform Tmall abgeschlossen.

Der "Tag der Singles", der am 11. November gefeiert wird, hat sich in die chinesische Version des "Cyber Monday" – des Online-Einkaufstags der USA, der am Montag nach Thanksgiving gefeiert wird – verwandelt. Alibaba "erfand" den Tag der Singles 2009.

Der jährliche Kaufrausch hat nicht nur die Aufmerksamkeit Takeuchis erregt – auch Choi Woo Jung, Vizepräsident für Internethandel der südkoreanischen Supermarktkette Emart, sagte, dass sein Unternehmen für "den großen Tag" bereit sei. Emart eröffnete seinen Onlineshop auf Tmall schon im April.

"China ist ein riesiger Markt für uns", sagte Choi, der Beispiele von chinesischen Verbrauchern nannte, die in den Emart-Läden in Seoul regelmäßig Kaufräusche erlebten. "Fast alle Kunden, die ich sah, waren Chinesen – selbst unsere Vertriebsmitarbeiter waren Chinesen", sagte er. "Ihr großer Einfluss ist offensichtlich."

Auch Macy's will unbedingt in China mitmischen. Die US-Kaufhauskette hatte diesen Sommer eine Einigung mit Alibaba erzielt und einen Shop auf Tmall eröffnet. Der Konsum in China sei dem in den USA ziemlich ähnlich, sagte Kent Anderson, Geschäftsführer von Macy's China, der den chinesischen Tag der Singles mit dem Zeitraum nach dem amerikanischen Thanksgiving verglich.

Macy's zielt auf die Vorliebe der amerikanischen und der wachsenden chinesischen Mittelschicht für hochwertige Markenprodukte ab, die die beiden Märkte durchaus vergleichbar macht.

Die Kaufhauskette hatte daher im August ein Joint Venture mit dem Hongkonger Einzelhändler Fung Ltd. gegründet, um den Einzelhandel in China zu erkunden. Anderson sagte, dass das Joint Venture den Zeitaufwand und die Kosten für den Versand von Waren auf das chinesische Festland reduzieren werde.

Die chinesischen Verbraucher werden in der globalen Wirtschaft immer wichtiger. Ein im Juni von der Unternehmensberatung Accenture und Alibaba gemeinsam veröffentlichter Bericht zeigt, dass China bis zum Jahr 2020 der größte grenzüberschreitende B2C-Markt sein und einen großen Beitrag zu den vier Prozent Wachstum des weltweiten grenzüberschreitenden Konsums leisten wird.

Während die Begeisterung für das Online-Shopping immer größer wird, will Jack Ma, Gründer von Alibaba, "die ganze Welt an Chinas Verbrauchermarkt teilhaben" lassen. Ma fügte hinzu, dass in 15 bis 20 Jahren "eine halbe Milliarde Menschen der chinesischen Mittelschicht angehören" werden.

"Wir sollten aus der ganzen Welt importieren, und wir müssen sicherstellen, dass wir die besten Produkte und Dienstleistungen aus aller Welt anbieten", sagte er. "Der globale Einkaufstag am 11. November ist dabei nur der Anfang."