Eine Gruppe chinesischer Unternehmen will, unterstützt durch die Export-Import Bank of China, den Bau und die Finanzierung des Großteils einer von Kalifornien vorgeschlagenen, 799 Kilometer langen Strecke für Hochgeschwindigkeitszüge übernehmen.

Die Unternehmen hatten ihr Interesse an dem Projekt letzten Monat in einem 23-seitigen Dokument bekundet, das sie an die Bahnbehörde Kaliforniens schickten. Die Behörde hatte private Unternehmen rund um den Globus zur Gestaltung einer Strategie für die Einleitung der ersten Phase des Baus seiner Bahn, die derzeit als das ehrgeizigste Infrastrukturprojekt in den USA gilt, gebeten.

Angeführt von China Railway International schlug das chinesische Team vor, selbst große Elemente des Projekts – einschließlich Design, Konstruktion, Ausrüstungsbeschaffung und Fahrzeuge – zu übernehmen. Ferner schlug das Konsortium eine Finanzierung mit Hilfe der Export-Import Bank of China vor.

Indem man große Stücke der Eisenbahnlinie zusammen verpacke und von einem einzigen Auftragnehmer liefern lasse, könne man die Kosten und die Bauzeit des Projekts stark reduzieren, so das chinesische Team.

Auf Kaliforniens Hochgeschwindigkeitsstrecke würden ab 2029 Züge mit Geschwindigkeiten von bis zu 354 Kilometern pro Stunde zwischen Los Angeles und San Francisco verkehren – später könnte die Strecke noch um San Diego und Sacramento erweitert werden.

Die USA sind ein wichtiges Zielland für die chinesische Bahnindustrie, obwohl einige Politiker dort uneins sind über die Notwendigkeit für Hochgeschwindigkeitszüge – einige von ihnen haben auch Vorbehalte gegen eine Beteiligung chinesischer Unternehmen. Letzten Monat hatte eine Einheit von Chinas CRRC, dem weltweit größten Zugbauer (nach Einnahmen), zugestimmt, beim Aufbau einer Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen Las Vegas und Los Angeles zu helfen.

Kalifornien braucht jedoch noch eine Menge Geld, um die Finanzierung des Projekts sichern zu können. Etwa 13,2 der wahrscheinlich benötigten 68 Milliarden Dollar wurden bisher durch staatliche Fonds bereitgestellt, plus ein Unterpfand der von Unternehmen zum Ausgleich der CO2-Emissionen gezahlten Mittel.

Das chinesische Team schlug vor, dass die Export-Import Bank of China – unter "angemessenen Darlehensbedingungen" – den "Finanzierungsbedarf des Projekts erfüllen" könnte.

Aber die Chinesen forderten auch, dass Kalifornien für zusätzliche öffentliche Finanzierung und Garantien für zukünftige Projektschulden sorgen müsse, um besorgte Investoren zu beruhigen.

"Aufgrund der großen Finanzierungslücke des Projekts werden potenzielle private Investoren und Kreditgeber möglicherweise vorsichtig sein", schrieb das chinesische Konsortium.