Die robusten Exporte von Arzneien der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) hat den Herstellern in diesem Jahr bisher dabei geholfen, die schwächere Nachfrage auf dem heimischen Markt auszugleichen.

Die Beijing Tong Ren Tang GmbH für Chinesische Medizin, eine in Hongkong ansässige Tochtergesellschaft des altehrwürdigen Arzneimittelherstellers China Beijing Tong Ren Tang-Gruppe, setzt verstärkt auf Wachstum in Übersee, nachdem ihr Umsatz im ersten Halbjahr im Jahresvergleich um 33 Prozent gewachsen ist.

"Trotz des weltweiten wirtschaftlichen Abschwungs sind unsere Einzelhandelsumsätze und Verkaufszahlen um 24,5 bzw. 18,7 Prozent gewachsen, verglichen mit dem gleichen Zeitraum vor einem Jahr", erklärte das Unternehmen in seinem Zwischenbericht.

Tong Ren hat Geschäfte in 15 Ländern und Regionen.

TCM-Exporte stiegen in den ersten sieben Monaten um 10 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum, während die chinesischen Exporte insgesamt in der ersten Jahreshälfte nur um 0,9 Prozent im Jahresvergleich anstiegen, meldete die chinesische Handelskammer für den Im- und Export von Medizin- und Gesundheitsprodukten.

Ding Yongling, General Manager von Beijing Tong Ren Tang, glaubt, dass die Globalisierungsmaßnahmen der Regierung den TCM-Unternehmen in den überseeischen Märkten geholfen haben.

Die meisten der TCM-Produkte entsprächen den internationalen Standards und die Unternehmen seien absolut dazu in der Lage, die aufgrund der wachsenden Bekanntheit der TCM steigende Nachfrage zu befriedigen, sagte sie.

Es sei jedoch auch wichtig für die TCM-Unternehmen, den Schwerpunkt auf die Entwicklung ihrer Marke und den Aufbau eines globalen Geschäftsnetzes zu legen, um auf den ausländischen Märkten anhaltenden Erfolg haben zu können, sagte Ding.

Die "Gürtel und Straße"-Initiative (neue Seidenstraße) hat den TCM-Exporteuren auch viele neue Geschäftschancen beschert, sagte Liu Zhanglin, stellvertretender Direktor der chinesischen Handelskammer für die Ein- und Ausfuhr von Arzneimitteln und Gesundheitsprodukten.

Die meisten Länder entlang der neuen Seidenstraße importierten TCM-Produkte, sie stünden für etwa die Hälfte der chinesischen TCM-Ausfuhren, so Liu.

TCM-Produkte wurden in den ersten sechs Monaten in 154 Länder und Regionen exportiert. Hongkong war für das chinesische Festland der größte Überseemarkt, mit Exporten von schätzungsweise rund 300 Millionen US-Dollar während der Periode. Ginseng und chinesische Goji-Beeren waren im Ausland die beliebtesten TCM-Produkte, sagte Liu.

Aber andere Produkte sind, seit die chinesische Wissenschaftlerin Tu Youyou in diesem Jahr den Nobelpreis für Medizin gewann, ebenfalls auf dem Vormarsch. Tu wurde für ihren Erfolg bei der Herstellung von reinem Artemisinin – einem Medikament zur Behandlung von Malaria, das aus einjährigem Beifuß, einer TCM-Pflanze, gewonnen wird – ausgezeichnet.