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22. 10. 2015 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Die National Tourismus-Verwaltung hat die Behörden in Hongkong aufgefordert, den Tod eines Touristen vom Festland – der nach einer Schlägerei im Geschäft eines Juweliers verstarb – genauer zu untersuchen, um Touristen vom Festland künftig besser schützen zu können.
Der Tod eines Touristen wirft ein Licht auf die trügerischen Machenschaften einiger Veranstalter von Gruppenreisen auf dem chinesischen Festland, die Touristen dazu drängen, in bestimmten Geschäften zuzugreifen und so den Partnern der Stadt Profite wegnehmen.
Das Opfer, der 54-jährige Miao Chunqi, war dem Vernehmen nach ein Bauunternehmer aus Harbin in der nordchinesischen Provinz Heilongjiang. Er wurde am Dienstag um 10:45 Uhr im Queen Elizabeth Hospital in Hongkong für tot erklärt.
Miao hatte laut einer Mitteilung der Polizei gerade versucht, eine Schlägerei zwischen zwei weiblichen Touristen in einem Juweliergeschäft in Kowloon zu beenden, als vier Männer den Laden betraten und ihn bewusstlos prügelten. Die Täter ließen den Mann liegen und flohen.
Die Hongkonger Polizei verhaftete am Montag zwei mutmaßliche Angreifer, bei denen es sich um einen lokalen Reiseleiter und einen Festlandtouristen handelte. Die Suche nach den verbleibenden Tätern wird fortgesetzt. Der Fall wird von der Polizei als Totschlag geführt. Das Motiv für die Tat ist noch unklar.
Die beiden weiblichen Touristen wurden ebenfalls festgenommen – wegen Störung der öffentlichen Ruhe und Erregung öffentlichen Ärgernisses. Eine der Frauen wurde als "Gruppenleiterin" identifiziert – eine freiwillige Helferin des festgenommenen Fremdenführers.
Die Nationale Tourismus-Verwaltung (NTV) äußerte in einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung ihre tiefe Besorgnis über den Vorfall. Die NTV sagte außerdem, dass sie auf eine gründliche Untersuchung des Falls durch die Hongkonger Behörden hoffe.
Die Tourismus-Kommission von Hongkong brachte gegenüber der Familie des Opfers ihr tiefstes Beileid zum Ausdruck. Die Kommission misst dem Vorfall eine hohe Bedeutung zu und forderte den Verband der Tourismusindustrie dazu auf, zu überprüfen, ob die lokalen Veranstalter die Regeln für Gruppenreisen gebrochen hätten.
Die Kommission arbeitet auch mit den Behörden in Shenzhen zusammen, um mehr Informationen über die Reisegruppe zu sammeln. Die Gruppe bestand aus 19 Personen, die für eine dreitägige Reise nach Hongkong gekommen waren. Die Gruppe ist unterdessen am Dienstag nach Macau weitergereist.
Bei der lokalen Reiseagentur, die die Gruppe in Empfang nahm, handelt es sich um die Firme Tian Ma International (Hong Kong) Travel. Der Juwelierladen im Hung Hom-Bezirk ist typisch für all jene Läden, die ihre Türen nur für Reisegruppen vom Festland öffnen. Aber im Gegensatz zu früheren Schlägereien in Geschäften und Einkaufszentren gab es bei diesem Vorfall keine Anzeichen für eine direkte Beteiligung der Mitarbeiter des Juweliers oder des Reiseveranstalters.
Die Tourismusindustrie Hongkongs vermutet, dass in die Reisegruppen eingeschleuste, als Touristen getarnte "Agenten" für die Zwischenfälle verantwortlich sind. Yiu Si-wing, ein Mitglied der Legislative, dass von der Tourismusbranche gewählt wurde, sagte, dass es immer häufiger vorkomme, dass Veranstalter vom Festland Leute einstellen, die Druck auf andere Touristen ausüben sollen – auch mit Gewalt.
"Die sogenannten 'Schatten-Touristen' gehen mit der Agentur oder dem Veranstalter bestimmte Verpflichtungen ein, bevor sie nach Hongkong kommen und Druck ausüben oder für Unruhe sorgen", sagte Yiu. Solche Taktik fallen in ein rechtliches Vakuum und fressen die Gewinne lokaler Veranstalter auf, da diese direkt an ihre Gegenstücke auf dem Festland Provisionen zahlen müssen.
Quelle: german.china.org.cn
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