Chinesische Rentenfonds bereiten sich darauf vor, ab 2016 auf dem Aktienmarkt tätig zu werden. Dies meldete das Ministerium für Humanressourcen und soziale Sicherheit am Dienstag.

Der Schritt wird laut einer offiziellen Schätzung voraussichtlich einen potenziellen Kapitalzustrom von über zwei Billionen Yuan (280 Mrd. Euro) in den chinesischen Aktienmarkt auslösen, schrieb die China Business News – dies entspräche etwa 30 Prozent des Vermögens der Rentenfonds.

Beamte untersuchen derzeit, wie die Mittel am besten von der Regierungs- auf die Provinzebene übertragen und autorisierten Institutionen für Investitionen zugewiesen werden können, sagte Li Zhong, der Sprecher des Ministeriums, auf einer Pressekonferenz.

Die Mittel sollen nach den Vorgaben der Regierung in einem einzigen Prozess gesammelt und übertragen werden, sagte Li. "Die Regeln werden demnächst veröffentlicht, so wie wir das in unserem Ziel, einen entsprechenden Plan im Jahr 2016 bekanntzugeben, gesagt haben – um sicherzustellen, dass das Kapital zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist."

Der Plan kommt somit zu einer Zeit, in der die Regierung mittels einer Flut von Maßnahmen versucht, das Marktvertrauen wiederherzustellen. Chinas wichtigster Aktienindex (Shanghai) hat seit seinem Tiefpunkt nach dem Börsenbeben in diesem Sommer – bei dem über 4,5 Billionen Euro an Marktwert vernichtet wurden – wieder 20 Prozent aufgeholt.

Die Provinzregierungen werden über die Kapitalmenge, die autorisierten Institutionen hingegen über den Zeitpunkt der Investition entscheiden, schreibt das Blatt.

Die Pensionskassen von sieben Provinzen und zwei Städten – Guangdong, Jiangsu, Zhejiang, Shandong, Sichuan, Liaoning, Shanxi sowie den Metropolen Beijing und Shanghai – wiesen Ende 2014 einen kumulierten Saldo von über 100 Milliarden Yuan (14 Mrd. Euro) aus.

Laut dem Staatlichen Amt für Statistik waren Ende September 852 Millionen chinesische Bürger rentenversichert.