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| 20. 10. 2008 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Neue Regeln für weibliche Haushaltshilfen haben in Shaanxi zu Kontroversen geführt. Sie sollen ab sofort bei der Arbeit keine enganliegende oder Einblicke ermöglichende Kleidung mehr tragen. Was die Firmenchefs als Schutz der Frauen vor sexuellen Übergriffen bezeichnen, halten viele für eine "Diskriminierung am Arbeitsplatz".

Mehr als 30 Firmen in Shaanxi, die häusliche Dienstleistungen anbieten, hatten ihrer Dachorganisation jüngst von Fällen berichtet, in denen Hausmädchen zum Opfer sexueller Übergriffe seitens ihrer Auftraggeber geworden waren, wie Cui Qiang, ein Offizieller des Verbandes, der Shanghai Morning Post vor drei Tagen berichtete. Viele Auftraggeber hätten sich bei den Firmen beschwert, dass die "Harmonie ihrer Familien bedroht" sei, weil die Hausmädchen sexy gekleidet seien, so Cui. Die neuen Regeln böten Richtlinien für Kleidung, Gesprächsthemen oder allgemeines Benehmen und würden so für Abhilfe sorgen und die Frauen vor Übergriffen schützen, wie Cui es formulierte: "Die neuen Anstandsregeln sind als Richtlinie für die Haushaltshilfen gedacht und kein Zwang."
Schutz versus Diskriminierung. Das sehen mehr als 58 Prozent von 9600 Menschen, die auf Sina.com an einer Leserumfrage zum Thema teilnahmen, ganz anders. Sie bezeichnen die Anstandsregeln als "Diskriminierung am Arbeitsplatz". Sexuelle Übergriffe sowie außereheliche Affären sind ihrer Meinung nach ein Problem, das mehr mit moralischen Werten und der Stellung der Frau in der Gesellschaft zu tun habe und weniger mit der Arbeitskleidung von Hausangestellten. Das Phänomen der "Zweitfrauen", die sich oft aus wirtschaftlichen Gründen auf solche Beziehungen einließen, sei zudem in ganz China hinlänglich bekannt.
Von der Tageszeitung dazu befragt, verteidigten drei der 30 Firmen die neuen Regeln. Die "Xi'an Five Star Domestic Service Company" gab beispielsweise an, im Jahr 2005 ähnliche Verhaltensregeln aufgestellt zu haben. Seitdem habe es keine Beschwerden seitens der Auftraggeber gegeben, und sexuelle Übergriffe seien nicht mehr bekannt geworden, wie die Firma angibt.
Der Vorwurf der Diskriminierung am Arbeitsplatz bleibt indes bestehen. Eine Haushaltshilfe, die es vorzog anonym zu bleiben, teilte der Zeitung mit, sie bedaure sehr, dass sie nun bei der Arbeit nicht mehr anziehen dürfe, was sie wolle. Die Regel werde sie aber befolgen, zumal es heutzutage schwer sei, einen Job zu finden.
Quelle: Shanghai Daily
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