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29. 10. 2008 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Die globale Finanzkrise wirkt sich auch auf den chinesischen Arbeitsmarkt aus. Neueinstellungen gehen zurück und die Arbeitssuche wird schwerer, insbesondere für Universitätsabsolventen.
Junge Chinesinnen studieren die Angebote einer Jobvermittlung.
Yang Xiaxi hat sich selten um Ereignisse in den USA Gedanken gemacht, da er der Überzeugung war, sie hätten nichts mit ihm zu tun. Nun realisiert Yang, dass er sich getäuscht hat. In einer globalisierten Welt kann eine Finanzkrise auf der anderen Seite des Globus dazu führen, das eine Person selbst in Dongguan in der südchinesischen Provinz Guangdong seine Arbeit verliert. Yang, der sich selbst als erfahrener und professioneller Designer beschreibt, ist arbeitslos, seit sein früherer Arbeitgeber, Smart Union, vor zehn Tagen pleite gegangen ist. Das an der Hongkonger Börse notierte Spielzeugunternehmen hatte am 17. Oktober aufgrund zurückgehender Aufträge aus den USA und steigenden Kosten seinen Bankrott erklärt.
"Der Arbeitsmarkt ist halsabschneiderisch", erklärt Yang. „Einige Unternehmen bieten einen Gehalt, das gerade mal dem monatlichen Mindesteinkommen der Provinz entspricht (rund 800 Yuan oder 93,6 Euro). Das kann ich nicht akzeptieren. Andere haben ihre Türen für Arbeitssuchende geschlossen, selbst wenn sie ihr bestehendes Personal nicht reduzieren.“ Die Hersteller im Perlflußdelta, dem Motor der chinesischen Wirtschaft, kämpfen um ihr Überleben, nachdem der schlimmste Crash an der Wallstreet seit den 1930er Jahren zu einem Rückgang der Nachfrage nach chinesischen Produkten geführt hat.
Die Universitäten in Guangdong registrieren, dass weniger Unternehmen auf den Campus kommen, um junge Absolventen anzuwerben. Huang Yongping, Lehrkraft im Zentrum für Beschäftigungsberatung der Guangzhouer Sun Yat-sen Universität, erklärt, einige große Unternehmen hätten ihre Pläne zur Einstellung von Absolventen aufgrund der globalen Finanzkrise gestrichen oder aufgeschoben. "Außerdem sind in diesem Jahr weniger kleine und mittlere Unternehmen an uns herangetreten."
Auch im Flussdelta des Jangtse, einem anderen bedeutendem chinesischen Industrie- und Wirtschaftszentrum, haben Universitätsabsolventen Schwierigkeiten Arbeit zu finden. Die Anzahl der Arbeitsangebote an Studenten der Universität Zhejiang ist im Vergleich zum Vorjahr um 30 Prozent zurückgegangen, sagt Zhou Min, ein Student des internationalen Handels.
In Shanghai ist der Wettbewerb um Arbeitsplätze besonders hart, da es in der Stadt viele Finanzinstitute gibt, die von der Finanzkrise schwer in Mitleidenschaft gezogen wurden. Xu Wei (22) hat einen Abschluss einer bekannten Universität, Praktika in mehreren internationalen Unternehmen absolviert und spricht und schreibt Englisch fließend, aber dem Anglistikstudent der Shanghai International Studies University gelingt es nicht, ein Vorstellungsgespräch zu erlangen. "Ich habe mich online für mehr als 30 Arbeitsplätze beworben und mehrere Jobmessen besucht, aber ich habe keine Antwort erhalten", sagt Xu.
Tang Xiaolin, Direktor des Zentrums für Karriereberatung der Universität Fudan, ist der Meinung: "Es gibt keinen Zweifel, dass die globale Finanzkrise das Wachstum des Arbeitsmarkts in China beeinträchtigt hat." Die Situation wird sich im kommenden Jahr noch verschlimmern, wenn 6 Millionen neue Absolventen auf den Arbeitsmarkt drängen, sieben Prozent mehr als in diesem Jahr, geht aus offiziellen Angaben hervor.
Quelle: China Daily
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