Nach der Niederschlagung eines vom Dalai Lama angezettelten, bewaffneten Aufstandes im März 1959 schaffte die Zentralregierung das System der feudalen Leibeigenschaft in Tibet ab. Jetzt will die Lokalregierung einen Gedenktag zur Abschaffung der Leibeigenschaft einführen.

Tibet werde ein Datum für einen Gedenktag zur Befreiung von Millionen von Leibeigenen und Sklaven vor 50 Jahren einführen, erklärte Pang Boyong, Vizegeneralsekretär des Ständigen Ausschusses des regionalen Volkskongresses, am Samstag. Die Abschaffung der Leibeigenschaft erfolgte, nachdem die Zentralregierung einen vom Dalai Lama und seinen aristokratischen Unterstützern angeführten bewaffneten Aufstand niedergeschlagen hatte.

Der Feiertag werde auf der zweiten Jahrestagung des neunten Volkskongresses des Autonomen Gebiets Tibet, der von 14. bis 19. Januar stattfindet, erfolgen, sagte Pang. Der Antrag, der vom Ständigen Ausschuss des regionalen Volkskongresses eingebracht wurde, soll "alle Chinesen inklusive den Tibetern an die bahnbrechenden demokratischen Reformen, die vor 50 Jahren eingeführt wurden, erinnern". "Seit damals wurden Millionen Leibeigene des feudalen Systems ihre eigenen Herren", sagte er.

Enorme Veränderungen hätten in den letzten 50 Jahren stattgefunden, meinte Pang, während er gleichzeitig den Dalai Lama und seine Anhänger dafür kritisierte, das System der Regionalautonomie in Tibet zu sabotieren, und sich an separatistischen Aktivitäten zu beteiligen. "Sie handeln gegen den Willen des tibetischen Volkes und gegen den historischen Trend zum Fortschritt in diesem Gebiet."

Der Dalai Lama und seine Anhänger aus der herrschenden Oberschicht zettelten am 10. März 1959 mit Unterstützung einiger westlichen Mächte einen bewaffneten Aufstand gegen die Zentralregierung an. Die Volksbefreiungsarmee schlug den Aufstand rasch nieder und führte anschließend demokratische Reformen zur Abschaffung der feudalen Leibeigenschaft ein und beseitigte das theokratisch organisierte, hierarchische Gesellschaftssystem.