Obwohl seit Mai 2007 in China Organspenden an Ausländer verboten sind, erhielten laut der japanischen Nachrichtenagentur Kyoto News 17 Japaner neue Organe in China. Jährlich werden in China rund 5000 Organtransplantationen durchgeführt.

Laut einer japanischen Nachrichtenagentur haben zumindest 17 Japaner in China eine Organspende erhalten, seit derartige Operationen für Ausländer 2007 verboten wurden. Die Operationen betrafen hauptsächlich Nieren- und Lebertransplantationen und die Patienten waren zwischen 50 und 65 Jahre alt, berichtete Kyoto News und zitierte dabei einen ungenannten Mitarbeiter einer Non-Profit-Organisation für Transplantationen in Japan.

Die japanischen Patienten zahlten durchschnittlich 595.000 Yuan für ihre Operation in einem nicht genannten Krankenhaus in Guangzhou, der Hauptstadt der südchinesischen Provinz Guangdong. In dem Bericht heißt es, dass die Patienten bis zu 20 Tage in dem Krankenhaus behandelt wurden. Das Geld beinhaltete Zahlungen an das Krankenhaus und die Ärzte sowie Reise- und Aufenthaltskosten in China.

Einige Patienten wurden laut Kyoto News auf Aufforderung des Krankenhauses unter einem chinesischen Namen aufgenommen. Die meisten Organe stammten vermutlich von hingerichteten Gefangenen, heißt es in dem Bericht.

Der japanische Mitarbeiter bestritt, dass es sich um Organhandel handle, da keiner der Patienten ihrem Spender Geld gezahlt hätte, und keine Vermittlungsgebühren geflossen sein.

Laut dem Bericht seien seit den Olympischen Spielen in Beijing im August auf „internationalen Druck“ keine derartigen Operationen an Japanern durchgeführt worden.

China hatte den Handel mit menschlichen Organen im Mai 2007 verboten und festgelegt, dass Ausländer zum Schutz der beschränkten Ressourcen in China keine Organtransplantationen erhalten dürfen.

China ist nach den USA der Staat mit den zweitmeisten Transplantationen, wobei jedes Jahr rund 5000 Operationen durchgeführt werden.