Home Aktuelles
Multimedia
Service
Themenarchiv
Community
Home>China Schriftgröße: klein mittel groß
18. 06. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Erschlagen tollwütiger Hunde löst Onlineproteste aus

Zehntausende größtenteils unschuldige Hunde werden derzeit im Nordwesten Chinas getötet, da die Tollwut ausgebrochen ist. Die Krankheit ist aber sehr gefährlich und führt dazu, dass Leute von Tieren verletzt werden.

Unschuldig schaute der Hund im Schatten des Baumes in die Kamera, wedelte mit dem Schwanz, sah die drei Männer mit den langen Bambusstäben in der Hand nicht kommen. In den folgenden Sekunden wurde er auf den Hinterkopf geschlagen und in einem See von Blut liegen gelassen. Das Video, welches sich im Netz in Windeseile verbreitete, führte zu landesweiten Protesten seitens der Tierliebhaber, doch es war kein klassischer Fall der Tiermisshandlung. Es war Teil eines Regierungsprojektes zur Eindämmung der Tollwut. Das Video wurde in Hanzhong in der nordwestchinesischen Provinz Shanxi von einem anonymen Zeugen gedreht. Am 23. Mai, als Mittel zur Bekämpfung der sich ausbreitenden Tollwutfälle, beschloss die Regierung von Hanzhong, dass alle Hunde in von der Tollwut betroffenen Dörfern getötet werden sollen. Über 34.000 Hunde wurden so bis zum Donnerstag getötet, verkündete die lokale Regierung.

Die Dramen in der Menschenwelt sind aber nicht weniger tragisch. Li Yajun, 42, starb am 28. Mai im Dorfe Licun im Stadtkreis Yangxian der Stadt Hanzhong an Tollwut. Während seiner Arbeit als Sicherheitsmann in einem Hotel wurde er am 20. April von einem Haustierhund in den Finger gebissen, suchte aber keinen Arzt auf. Zwei Wochen später begannen die heftigen Magen- und Kopfschmerzen, er empfand Brechreiz, hatte Panikattacken sowie Lichtangst. "Er war wie ein Verrückter. Ab dem 26. Mai begann er, alles zu kratzen, biss in Hände und in seine Decke. Er konnte nicht mehr urinieren, daher war sein Bauch geschwollen", erzählte seine Witwe Bi Xiaoxian. Am 22. Mai, drei Tage nachdem er erste Symptome hatte, brachte ihn seine Familie ins Spital, doch es war zu spät.

Seit März war die Tollwut in fünf Stadtkreisen der Stadt Hanzhong ausgebrochen. Bis letzten Freitag wurden 8600 Menschen von Hunden gebissen oder angekratzt, zwölf Starben an der Tollwut. "Viele wurden Verletzt und die Situation spitzt sich zu. Was können wir sonst tun?" fragte Yang Jian, Vizechef des Landwirtschaftsdepartments der Stadt Hanzhong am Vierten. Juni im Interview mit Phoenix TV. Ende Mai verhängte auch die Regierung der Stadt Heihe in der nordostchinesischen Provinz Heilongjiang ein Verbot von Hunden in der Stadt und vier Dörfern unter ihrer Verwaltung. Das Hundetöten fand auch in Chongqing, den Provinzen Shandong, Yunnan, Guangdong und Fujian sowie im Autonomen Gebiet Guangxi während der letzte drei Jahre statt, alle zur Tollwutbekämpfung.

Quelle: Shanghai Daily

Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur

Kommentar schreiben
Kommentar
Ihr Name
 
Kommentare
Keine Kommentare.
mehr