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15. 07. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Elektroschocktherapie gegen Internetsucht verboten

Zu lange im Internet gesurft – dieser Sucht wird bei einer umstrittenen Therapiemethode mit Elektroschocks entgegengewirkt. Diese Art der Internetsucht-Therapie wurde nun verboten.

Elektroschocktherapie gegen Internetsucht verboten

Statistiken zufolge gibt es zurzeit in China mehr als 160 Millionen jugendliche Netizen. Zenh Prozent davon sind internetsüchtig.

Das Gesundheitsministerium hat eine umstrittene Elektroschocktherapie gegen Internetsucht verboten. Das Ministerium veröffentlichte das Verbot am Montag auf seiner Webseite. Medien hatten berichtet, dass die Behandlung in einem Krankenhaus der Stadt Lingyi in der ostchinesischen Provinz Shandong angeboten worden war, hieß es in der Dienstagsausgabe der China Youth Daily.

Experten eines von dem Ministerium zusammengestellten Teams zur Forschung über die Therapie kamen zu dem Ergebnis, dass es nicht sicher sei, ob die Therapie sicher und effektiv bei der Behandlung von Internetsucht sei. Es gebe auch keine Berichte darüber, dass die Therapie woanders effektiv gewirkt habe.

Das Ministerium ordnete an, dass das Gesundheitsamt der Provinz Shandong seine klinischen Lizenzen für die Therapie zurücknehme. Wenn Institute Lizenzen für wissenschaftliche Forschungen bekommen wollen, müssen sie sich darum beim Gesundheitsamt bewerben.

Elektroschocktherapie ist eine Methode einer Gegentherapie, die zur Behandlung psychiatrischer Erkrankungen genutzt wird, erklären Psychiater. Doch Yang Yongxin – von den Familien von Süchtigen auch der "Experte in China für Internetsucht" genannt – ist der Erste, der diese Therapie gegen Internetsucht anwendet.

In einem Zentrum in der Psychiatrischen Klinik Lingyi haben sich knapp 3.000 junge Patienten der Behandlung unterzogen, hieß es in früheren Berichten. Bei der Therapie werden Elektroden an die Hände oder Schläfen der Patienten angelegt und elektrische Schocks mit einer Stärke zwischen 1 und 5 Milliamperes gegeben. Patienten müssen zusätzlich psychiatrische Medikamente einnehmen.

Die Elektroschocks sind Yang zufolge zwar schmerzhaft, doch schädigen nicht das Gehirn oder den Körper. Die Schocks werden als Strafe für Patienten genutzt, die eine von 86 Regeln brachen, die Yang aufgestellt hatte. Yang gab Patienten Schocks, die lange Zeit online gingen, Cola tranken oder sich im Badezimmer einschlossen.

Wenn dieses Verhalten mit Elektroschocks bestraft werde, werde es später automatisch mit ungewünschten Empfindungen in Zusammenhang gebracht, so dass Patienten ihre sündiges Verhalten ablegten, erklärt er. Es wurden höchstens zwei Schocks pro Patient gegeben.

Während die meisten Eltern der Suchtpatienten die Therapie befürworteten, hegen Medizinexperten starke Bedenken, da sie der Ansicht sind, es sei nicht sicher, ob Internetsucht ein psychiatrisches Problem sei oder nicht. Die Stadt Shanghai habe diese Art von Therapie der Internetsucht nicht eingeführt, so das Shanghaier Zentrum für Psychische Erkrankungen. Das Zentrum wendet psychologische Therapien und Medikation als Behan

Quelle: Shanghai Daily

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