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14. 08. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

China will illegalen Organhandel eindämmen

Eine Warteliste soll veröffentlicht werden, um eine transparente und gerechte Handhabung bei der Vergabe von Organspenden sicherzustellen, versprach der stellvertretende Gesundheitsminister gestern.

Die höchste Gesundheitsbehörde ist daran, eine gründliche Überprüfung von illegalen Organtransplantationen in den Krankenhäusern des Festlands vorzunehmen. Zuvor war in Medienberichten davon die Rede, dass manche Krankenhäuser illegalerweise Organe in Ausländer einpflanzen würden. Das Gesundheitsministerium sagte, dass jede der 164 medizinischen Institutionen, die in China Organtransplantationen durchführen dürfen, ihre Lizenz verlieren würden, wenn sie die Überprüdung nicht überstehen würden. Das Ministerium hat überdies 16 Krankenhäuser genannt, die sich Verfehlungen bei den Regulationen zur Organtransplation zu Schulden hatten kommen lassen. Unter der Leitung des Nationalen Organtransplantationskomitees und des Ministeriums hat nun ein Expertenteam mit der Evualuation der restlichen Institutionen begonnen.

"Wir wollen, dass die Leute wissen, in welches Krankenhaus sie gehen sollen, wenn sie eine gute Qualität und einen ethischen Standard bei den Transplationen wollen", sagte ein Beamter des Ministeriums gegenüber China Daily.

Gemäß der derzeitigen rechtlichen Lage ist Organhandel verboten. Damit soll der Schmuggel von Organen und ein "Transplantationstourismus" von Ausländern nach China unterbunden werden. Ein nationales Spendersystem ist ebenfalls eingeführt worden, dass sowohl lebende wie auch bereits tote Spender umfasst. Offizielle Schätzungen besagen, dass jährlich etwa zwei Millionen Chinesen ein Organ benötigen, aber wegen eines schweren Engpasses von Spendern nur gerade etwa 20.000 Operationen durchgeführt werden könnten. Einige Krankenhäuser haben die Lage noch verschärft, indem sie Organe an Ausländer verkauft haben, um so ihren Profit zu steigern.

Bereits im vergangenen Jahr waren drei Krankenhäuser dafür bestraft worden, dass sie illegal menschliche Organe an Ausländer verkauft hätten. Im Februar hatte das Gesundheitsministerium, aufgeschreckt durch einen Bericht von der japanischen Kyoto News , eine Untersuchung begonnen. Im Bericht hieß es, dass 17 Touristen nach China gereist seien und für einen Preis von 595.000 Yuan (610.47 Euro) in einem nicht genauer identifizierten Krankenhaus in Guangzhou eine Leber oder eine neue Niere bekommen hätten. Solche Operationen kosten in einem qualifizieren chinesischen Krankenhaus normalerweise 100.000 Yuan (102.60 Euro). .

Ein Chirurg, der China Daily seinen Namen nicht nennen wollte, sagte gegenüber der chinesischen Tageszeitung, dass das Krankenhaus, in dem er gearbeitet hatte, noch immer Organtransplantationen für Ausländer vornehme, wenn diese bereit seien, die entsprechende Summe zu bezahlen. "Das Krankenhaus gibt dann eine falsche Identität an, um die Behörden zu täuschen", erklärt er.

Die Rotkreuzgesellschaft von China plant in Zusammenarbeit mit dem Ministerium, ein unabhängiges Organspendersystem zu gründen, welches eine Warteliste für Patienten und die Anforderungen an die Spender beeinhaltet, so Jiang Yiman, der stellvertretender Generaldirektor. Zulässig sind etwa die Organe von exekutierten Verbrechern. ES braucht aber allerdings eine schriftliche Einverständniserklärung von ihnen oder ihren Familienmitgliedern. "Eine öffentlich gemachte Warteliste würde Transparenz und Gerechtigkeit sicherstellen", glaubt Huang Jiefu, Vize-Minister des Gesundheitsministeriums.

Quelle: China Daily

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